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Start-up für resorbierbare Implantate aus Magnesium

Vom Uniabsolventen zum Unternehmer: Günstige Rahmenbedingungen am Campus sind für Innovationen Gold wert.

Viele kluge Köpfe, intensiver geistiger Austausch und der Drang, etwas zu bewegen: Die Universitätslandschaft ist das ideale Umfeld für die Gründung eines Start-ups, wie wir bereits in unseren Bericht zu Versuchs- und Testanlagen zeigen konnten. In Form eines wissenschaftlichen Spin-offs bietet sich die Verwertung neuer Technologien für die Industrie besonders an. Hierbei bilden die Ergebnisse der universitären Forschung die Grundlage für die Unternehmensgründung. Dies ist auch beim aufstrebenden Unternehmen Meotec aus Aachen der Fall. Dessen Spezialgebiet ist die elektrochemische Oberflächenmodifikation von Magnesium für resorbierbare Implantate. Im Folgenden möchten wir zeigen, welche Vorteile das Verfahren bringt und wie das Unternehmen dabei unsere Profiltechnik nutzt.

Resorbierbare Implantate mit besonderem Kniff

Nach dem Abschluss seines Maschinenbau-Studiums an der RWTH Aachen mit Schwerpunkt Produktionstechnik gründete Alexander Kopp im Jahr 2011 Meotec. Seine Neugründung erfuhr als erstes Unternehmen Unterstützung durch das von Professor Thomas Schmitz-Rode geleitete Cluster Biomedizintechnik. Dazu gehörte auch die Nutzung der neuen Gebäude des entstandenen Campus Melaten. Inzwischen hat das Unternehmen seinen Sitz im Triwo Technopark Aachen. Auf den Forschungen von Alexander Kopps Abschlussarbeit aufbauend, entwickelt Meotec die besagten resorbierbaren Implantate aus Magnesium beispielsweise in Zusammenarbeit mit einem namhaften Hersteller im Bereich der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie. Zu den Produkten zählen unter anderem patientenspezifische Implantate, welche mittels additiver Verfahren aufgebaut werden, aber auch Knochenschrauben oder Knochenplatten.

Resorbierbare Implantate, also solche, die sich im Körper von selbst auflösen und somit einen zweiten operativen Eingriff obsolet machen, gibt es zwar schon länger. „Da unsere Implantate jedoch aus Magnesium statt aus Polymeren sind, weisen sie eine höhere Festigkeit und geringere Verformung auf“, sagt Alexander Kopp. Es ist ein entscheidender Schritt nötig, um das Magnesium für den geplanten Anwendungsbereich einsatzbereit zu machen. Ansonsten würde seine Resorption im Körper zu schnell ablaufen, was letztlich zur Abstoßung des Implantats führen könnte. Durch eine spezielle Oberflächenbehandlung lösen sich die resorbierbaren Implantate aus Magnesium gezielt nach und nach auf. So hat der nachwachsende Knochen aufgrund des genauen Timings stets den benötigten Platz. Die Kombination aus hoher Materialqualität und gesteuerter Absorption ist für den Gründer eine „Revolution, die den Markt umkrempeln wird“.

Individuelle Lösungen für besondere Anforderungen

Für einen großen Kunden aus der Medizintechnik, der neben Implantaten auch andere Medizintechnikprodukte herstellt, galt es eine hochspezifische Anlage zu Behandlung der Magnesiumoberfläche zu entwickeln. Hierbei geht es eben um weitaus mehr als um eine technische Weiterentwicklung: „Zu unserem Profil gehört es, dass wir nicht nur die theoretische Technologie liefern, sondern auch ‚industrialisieren‘“, betont Herr Kopp. In der auf Basis unserer Baureihe XMS konstruierten Anlage werden die Implantate erst gewaschen und daraufhin mit einer keramischen Konversionsschicht beschichtet. Auch hier bestehen die Bauteile aus Magnesium, das in eine Magnesiumkeramik umgewandelt wird. Anschließend erfolgt eine validierte Endreinigung in derselben Anlage, sodass die Teile verpackt werden können.

Fertigungsprozesse optimal schützen

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Da die Produkte und Anlagen von Meotec generell hochspezifisch ausfallen, handelt es sich in den allermeisten Fällen um Unikate – also ist ausgesprochen variables Material gefragt. Hierfür passt das seit den Anfangstagen für item typische Baukastensystem-Prinzip optimal. Hinzu kommen die branchentypischen Anforderungen an die Reinraumqualität. Daher waren die entsprechenden Eigenschaften von XMS „einer der ausschlaggebenden Gründe“ für die Entscheidung, wie der Geschäftsführer betont. Mit seiner serienmäßigen Dichtnut und den geschlossenen Außenflächen konnte XMS hier seine Vorteile ganz ausspielen.

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