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Treppen-Wissen: Steigungswinkel und mehr

Treppe ist nicht gleich Treppe: Steigungswinkel und verfügbarer Raum machen den Unterschied zwischen bequemer Begehbarkeit und erhöhtem Kraftaufwand – doch worauf kommt es an? Und muss es immer eine Treppe sein?

Im industriellen Umfeld müssen häufig Höhenunterschiede verschiedenen Ausmaßes überwunden werden. Beispielsweise, um Zugang zu höher gelegenen, wartungsbedürftigen Maschinen zu erlangen. Welche Lösung für das Überwinden eines solchen Höhenunterschieds die ideale ist, hängt von mehreren Faktoren ab – etwa vom Treppen-Steigungswinkel. Worauf es sonst noch ankommt, an welcher Stelle Kompromisse möglich sind und wann die Wahl auf Rampe, Treppe oder Leiter fallen sollte, erläutern wir im Folgenden.

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Rampe oder Treppe? Der Steigungswinkel ist entscheidend!

Rampe, Treppe oder Leiter: Abhängig vom Winkel des Aufstiegs bieten sich unterschiedliche Lösungen an.

Die internationale Norm DIN EN ISO 14122 definiert die Anforderungen an ortsfeste Zugänge zu Maschinen, die nicht direkt vom Boden oder einer Ebene aus zugänglich sind. Als „ortsfester Zugang“ sind eben diese Aufstiege zu verstehen: Etwa Rampen, Steigleitern oder Treppen, die fest montiert sind und sich ohne Werkzeug nicht entfernen lassen. Fahrbare Treppen etwa fallen dementsprechend nicht unter diesen Begriff. Je nach nutzbarem Platz und dadurch realisierbarem Steigungswinkel empfiehlt die Norm unterschiedliche Aufstiege.

Bei einem geringen Steigungswinkel von bis zu 20° wird die Verwendung einer Rampe empfohlen: Unter Rampen sind geneigte Ebenen zu verstehen, über die schwere Lasten auf eine höhere Ebene gefahren oder gerollt werden können. Wenn möglich, sollte eine Rampe mit einem maximalen Steigungswinkel von 10° verwendet werden. Fällt der Winkel größer aus, sollte die Rampe mit einer rutschhemmenden Oberfläche ausgestattet sein. Für steilere Aufstiege empfiehlt sich eine Treppe: Steigungswinkel von über 20° sprechen sicherheitstechnisch gegen die Verwendung von Rampen.

Treppen-Steigungswinkel: Ein paar Grad machen den Unterschied

Wo die Rampe an ihre Grenzen stößt, kommt sie ins Spiel: die Treppe. Steigungswinkel von 21° bis 45° kommen hier infrage. Je nach Zweck der Treppe und dem zur Verfügung stehenden Platz bieten sich unterschiedlich große Winkel an. Eine Steigung von 30° ist beispielsweise gut für den Transport von Lasten geeignet, da für den Aufstieg relativ wenig Kraft aufgewandt werden muss. Allerdings benötigen derartige Treppen eine große Grundfläche.

Der Treppen-Steigungswinkel hängt maßgeblich von Aufgabe und Raum ab.

Wenn wenig Platz vorhanden ist, muss der Winkel vergrößert werden. Dabei gilt ein Treppen-Steigungswinkel von 38° als ergonomisch, also angenehm begehbar. Bei 45° ist das Begehen der Treppe anstrengender, die benötigte Grundfläche sinkt jedoch auf ein Minimum.

Kein Fall für Treppen: Steigungswinkel über 45°

Ist der Raum extrem begrenzt, können Treppenleitern Abhilfe schaffen: Gerade für Zugänge, die eher selten genutzt werden, ist diese platzsparende Lösung eine gute Alternative zur Treppe. Steigungswinkel zwischen 45° und 75° zeichnen eine Treppenleiter aus. Hinzu kommt die Besonderheit, dass Treppenleitern beim Hinabgehen wie eine klassische Leiter „rückwärts“ genutzt werden – also mit dem Blick in Richtung der Treppenleiter. Daher, und aufgrund des steilen Winkels, eignet sich diese Lösung nicht für den Transport schwerer Werkzeuge und Materialien. Auch als Fluchtweg sind Treppenleitern nicht geeignet. Bei der Konstruktion gelten zudem gesonderte Sicherheitsanforderungen, wie im kostenfreien Whitepaper „Sichere Treppen und Podeste im industriellen Umfeld“ beschrieben.

Die platzsparende Lösung für selten genutzte Zugänge: die Treppenleiter.

Wenn selbst die Umsetzung einer Treppenleiter nicht möglich ist – beispielsweise, weil zu wenig Platz vorhanden ist –, sind Steigleitern eine Option. Aufgrund des hohen Steigungswinkels von 75° bis 90° sollten Steigleitern im industriellen Umfeld aber nur dann eingesetzt werden, wenn es sich nicht vermeiden lässt. Schließlich führt der enorme Steigungswinkel bei der Begehung einer Steigleiter zu großer körperlicher Anstrengung. Zudem besteht ein höheres Unfallrisiko als bei Rampen, Treppen und Treppenleitern.

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