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Der Arbeitsplatz-Konfigurator: Ergonomie und Sicherheit in Rekordzeit

Effiziente Realisierung von individuellen Arbeitstischen: Mit dem Arbeitsplatz-Konfigurator von item lassen sich intuitiv und direkt im Browser ergonomische Lösungen gestalten. 

Schon früh hat item auf die Entwicklung innovativer Online Tools gesetzt, um Kunden die Arbeit bei der Konstruktion und Konfiguration von individuellen Lösungen gezielt zu erleichtern. Der bisherige Konfigurator für die Erstellung von ergonomischen und modularen Montage-Arbeitsplätzen wurde jetzt umfassend modernisiert. Dabei spielten die große Erfahrung von item mit der Thematik und Kundenfeedback gleichermaßen eine Rolle. Der neue Arbeitsplatz-Konfigurator wartet mit einer 3D-Ansicht, einer intuitiven Drag-and-Drop-Steuerung und Funktionen wie der Visualisierung einer EPA (= Electrostatic Protected Area) beziehungsweise ESD-Schutzzone inklusive Kollisionswarnung auf. Was es damit im Einzelnen auf sich hat, erläutern Christian Thiel (Produktmanager und item Experte für Digitalisierung und Konstruktion) und Marius Geibel (Produktmanager und Experte für ergonomische Arbeitsplatzsysteme bei item) im Interview.

 

       

Christian Thiel,  item Experte für                  Marius Geibel, item Experte für
Digitalisierung und Konstruktion                  ergonomische Arbeitsplatzsysteme

Industrie-Arbeitsplätze online konfigurieren

Entdecken Sie die Möglichkeiten des neuen Arbeitsplatz-Konfigurators mit 3D-Ansicht und smarten Funktionen, insbesondere für den ESD-Schutz: Stellen Sie direkt im Webbrowser Ihren individuellen Arbeitsplatz für die manuelle Produktion zusammen.
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3D-Darstellung und Drag-and-Drop im Arbeitsplatz-Konfigurator

Was sind die wesentlichen Neuerungen des neuen Arbeitsplatz-Konfigurators?

Christian Thiel: Direkt ins Auge fällt natürlich, dass der Arbeitsplatz-Konfigurator jetzt über eine 3D-Ansicht verfügt, wie man es vom item Engineeringtool her kennt. Im Arbeitsbereich kann man zoomen und sich frei bewegen sowie per Drag-and-Drop Komponenten platzieren. Und man sieht sofort in 3D, was man konfiguriert hat. Zudem gibt es jetzt Filter, die sich ganz am Kunden orientieren: Er muss nicht mehr die Produktbezeichnungen kennen. Stattdessen wird direkt abgefragt, was er benötigt: Dabei geht es beispielsweise um die maximale Belastbarkeit oder die Frage, ob elektrische oder manuelle Höhenverstellbarkeit gewünscht ist.

Über rote Info-Punkte erhält der Nutzer zudem weiterführende Informationen, die ihn bei technischen Fragen unterstützen. Auch die umfassende Dokumentation ist mit der im item Engineeringtool vergleichbar. Diese enthält alle Informationen, die der Kunde zu seinem Projekt und seiner Konfiguration benötigt. Zusätzlich lassen sich CAD-Daten exportieren und in weiteren Planungssystemen einsetzen, etwa in solchen zur Hallenplanung.

Marius Geibel: Es war uns bei der Entwicklung sehr wichtig, dass es eine „What you see is what you get“-Darstellung gibt – und das wirklich bis ins kleinste Detail. Der Nutzer sieht eine präzise dreidimensionale Darstellung von dem, was er später erhält. Das ist gerade hinsichtlich der ergonomischen Arbeitsplatzgestaltung von entscheidender Bedeutung.

Mit dem Arbeitsplatz-Konfigurator kann ich sehr schnell und einfach meinen kompletten ergonomischen Arbeitsplatz ausstatten.

Christian Thiel: Genau. Wenn ich im neuen Arbeitsplatz-Konfigurator beispielweise einen Strebensatz haben möchte, ziehe ich ihn per Drag-and-Drop in die Arbeitsfläche – und ich bekomme angezeigt, wo ich ihn platzieren kann, direkt an der richtigen Position und in der richtigen Breite. Ich kann auch die Höhe einstellen und Zubehörkomponenten platzieren, etwa aus unserer ergologistic®, die Ergonomie und Intralogistik verbindet. Auf diese Weise kann ich sehr schnell und einfach meinen kompletten ergonomischen Arbeitsplatz ausstatten.

Zudem ist der Arbeitsplatz-Konfigurator smart und nimmt dem Planer durch seine intelligenten Automatismen viel Arbeit ab: Selbst die hohe Stabilität des Tisches wird größenabhängig durch die automatische Steuerung der Profilquerschnitte garantiert.

Neue Funktionen sparen Zeit und Kosten

Wie sieht es mit Zubehörkomponenten aus? Was hat sich dort verändert?  

Christian Thiel: Neben der Option, ausgewählte Komponenten direkt am Einsatzort zu platzieren, kann der Nutzer entscheiden, ob er sein im Konfigurator exakt geplantes Zubehör montiert geliefert bekommen möchte. Damit kann die gesamte Lösung noch schneller und sicherer in Betrieb genommen werden.

Auch notwendige Befestigungselemente werden automatisch mit eingefügt. Ein weiterer entscheidender Vorteil des neuen Arbeitsplatz-Konfigurators besteht darin, dass der Nutzer nicht auf Vorzugsgrößen, also Standardgrößen bei der Breite des Tisches, beschränkt ist. Es passiert nämlich durchaus, dass jemand im Planungsprozess feststellt, dass er etwa statt einer Vorzugsgröße wie 1500 mm doch nur 1480 mm Platz hat.

Wie ist das jetzt im Arbeitsplatz-Konfigurator gelöst?

Christian Thiel: Da wir den Kundennutzen dezidiert in den Fokus stellen und die Möglichkeiten der Digitalisierung bestmöglich nutzen möchten, kann man jetzt zwischen einer Vorzugsgröße und einer individuellen Tischbreite wählen. Der Tisch kann stufenlos exakt so angepasst werden, wie man es haben möchte.

Damit sind individuell dimensionierte Arbeitstische schon ab der Stückzahl 1 verfügbar. Für den Kunden spielt es keine Rolle, ob er einen Tisch in einer Vorzugsgröße oder exakt in der für ihn optimalen Größe bei uns anfragt: Durch die Digitalisierung konnten wir unsere Prozesse so optimieren, dass unsere Kunden immer von der schnellsten Lieferzeit profitieren.

Wir bieten unseren Kunden bei allen Tischen beste Lieferzeiten, also auch bei individuell produzierten Lösungen.

Der Kunde hat also nur Vorteile: Es ist schneller und günstiger für ihn, da er bei einer individuellen Tischbreite keine zusätzliche Konstruktionsdienstleistung mehr benötigt. Wir bieten unseren Kunden bei allen Tischen beste Lieferzeiten, also auch bei individuell produzierten Lösungen.

Marius Geibel: Wir haben auch ganz klar gesehen, dass die Tendenz stark dahin geht, individuelle Tische komplett zu konfigurieren. Um diesem Trend gerecht zu werden und die Arbeit für den Nutzer zu erleichtern, haben wir solche Funktionalitäten eingebaut. Alles ist extrem standardisiert – obwohl es sich um regelbasierte individuelle Lösungen handelt.

Christian Thiel: Ich sage immer: „Digitalisierung darf kein Selbstzweck sein, sondern muss eine Win-win-Situation für alle Beteiligten darstellen.“ Das sehen wir hier an der Stelle ganz deutlich. Unsere Kunden haben einen eindeutigen Vorteil, weil sie eine Lösung erhalten, die individuell auf sie abgestimmt ist. Außerdem bieten wir durch interne Rationalisierungseffekte extrem kurze Lieferzeiten. Durch diese konsequente Reduzierung von Aufwänden sparen beide Seiten Zeit und Kosten.

Einzigartige Tool-Funktionen für ESD-Schutz am Arbeitsplatz

Im Arbeitsplatz-Bereich ist ja ESD-Schutz ein entscheidendes Thema. Gibt es hier auch Neuerungen?

Christian Thiel: Auf jeden Fall. Wir stellen das ganze Thema ganz bewusst in den Fokus. Der Arbeitsplatz-Konfigurator fragt den Nutzer durch einen Hinweis am Anfang, ob sein Arbeitsplatz ESD-Schutz benötigt oder nicht. Und er muss dort auch unbedingt eine Auswahl treffen, sonst kommt kein „Weiter“-Button. Und wer mehr über ESD erfahren möchte, kann über einen Link direkt in die item Academy zum Lernmodul „ESD“ springen.

Marius Geibel: Wenn man hier „Nein“ anklickt, dann erübrigen sich die folgenden Schritte natürlich. Das Ganze ist nicht überfrachtet für den, der es nicht braucht. Und derjenige, der ESD-Schutz benötigt, wird eng geführt, hat aber gleichzeitig so viel Spielraum, dass er genau das richtige Maß für sich finden kann. Das ist sehr nutzerzentriert.

Wie kann man sich die weiteren ESD-Funktionen im Arbeitsplatz-Konfigurator vorstellen?

Christian Thiel: Wie aus dem item Engineeringtool bekannt, gibt es bei ungewollten Kollisionen eine Rotfärbung des betroffenen Bauteils. Zusätzlich erscheint jetzt eine gelbe Warnung, wenn ein nicht ESD-sicheres Bauteil innerhalb der EPA platziert wird. Der Nutzer kann sehr genau bestimmen, im welchem Bereich sein Arbeitsplatz einen ESD-Schutz benötigt – und eben auch, wo dieser nicht notwendig ist.

Die Visualisierung der EPA im Arbeitsplatz-Konfigurator entspricht einem starken Kundenbedürfnis. Kein anderes Online Tool ist aktuell dazu in der Lage.

Während der Entwicklung des neuen Arbeitsplatz-Konfigurators haben wir viele Gespräche mit Kunden geführt und die Visualisierung der EPA, wie wir sie jetzt bieten können, entspricht einem starken Kundenbedürfnis. Das ist ein echtes Alleinstellungsmerkmal, kein anderes Online Tool ist aktuell dazu in der Lage.

Die Möglichkeit der Definition der EPA eröffnet dem Nutzer die Flexibilität, die genau seinem Anspruch gerecht wird.

Und wie geht es weiter, wenn ich Produkte einfüge, die nicht ESD-sicher sind? 

Christian Thiel: Wenn ich auf „Weiter“ klicke, bekomme ich durch den Arbeitsplatz-Konfigurator einen Hinweis, dass in der EPA meines Projekts nicht ableitfähige Artikel platziert sind. Dann kann ich diese entsprechend verschieben, löschen oder tolerieren. Eine Greifschale mit großer Fläche birgt deutlich mehr Gefahrenpotenzial, elektonische Bauteile zu schädigen, als ein kleiner Halter. Auch in der Dokumentation findet das Berücksichtigung. Dort wird die bemaßte EPA angezeigt. Wenn es also nicht ableitfähige Produkte im Projekt gibt, steht das auch in der ESD-Dokumentation: Einfach, um es noch einmal zu verdeutlichen.

Durchgehende Flexibilität im Arbeitsplatz-Konfigurator

Sagen wir, die Anforderungen ändern sich mitten im Prozess und jemand benötigt einen ESD-Tisch, obwohl er seinen Tisch bereits anders konfiguriert hat. Was muss er dann tun?

Christian Thiel: In vielen anderen Systemen wäre es mit hohem Aufwand verbunden, das wieder zu ändern. Im Arbeitsplatz-Konfigurator ist das ganz einfach: Mit einem Mausklick in den Eigenschaften des Tisches kann wieder in die ESD-sichere Welt gesprungen werden und alle Mechanismen sind wieder aktiviert. Sogar die Arbeitsfläche wird automatisch ESD-sicher ausgeführt.

Zusätzlich haben wir ESD-Messpunkte. An diesen Punkten orientiert sich unsere Produktion und führt Messungen durch, die später im ESD-Messprotokoll angegeben werden. Der Kunde erhält zu jedem seiner ESD-Tische ein eigenes ESD-Messprotokoll. Damit dokumentieren wir für unsere Kunden: Dieser Tisch ist ESD-sicher ausgeführt.

Durch die implementierten Regelwerke wird dem Nutzer sehr viel abgenommen. Man kann den Arbeitsplatz-Konfigurator also gar nicht falsch bedienen.

Marius Geibel: Die Features zum ESD-Schutz bieten dem Kunden eindeutige Vorteile. Wir können hier ein viel höheres Maß an Sicherheit gewährleisten. Bislang musste das immer mit manuellen Aufwänden erfragt werden. Das ist jetzt hier systemisch berücksichtigt und gemäß den entsprechenden Normen entsprechend abgebildet. So haben wir die maximal mögliche Sicherheit für den Kunden geschaffen, um ESD-sichere Lösungen mit uns zu gestalten.

Durch die implementierten Regelwerke wird dem Nutzer hier sehr viel abgenommen. Man kann den Arbeitsplatz-Konfigurator also gar nicht falsch bedienen. Das ist im Grunde wie Poka Yoke in digitaler Form.

Wie wird es mit dem Arbeitsplatz-Konfigurator weitergehen?

Christian Thiel: Obwohl der Arbeitsplatz-Konfigurator im Look and Feel sowie in der Handhabung ganz dem bewährten item Engineeringtool entspricht, ist er dort nicht integriert. So kann sich der Nutzer ganz auf das Thema Arbeitsplätze fokussieren. Dabei wird er bequem geführt. Es ist unser Ziel, dass der Arbeitsplatz-Konfigurator später sein Ergebnis an das item Engineeringtool übergeben kann. Wenn es soweit ist, dann habe ich einen höchst individuellen Arbeitsplatz und kann diesen mit einer eigenen Konstruktion kombinieren.

Zukünftig könnte das dann so aussehen: Jemand plant im Arbeitsplatz-Konfigurator virtuell einen Arbeitsplatz und stellt diesen per Virtual Reality in eine Simulation seiner Werkhalle. Dort können die echten Benutzer absichern, dass ihre Anforderungen an die Ergonomie sowie Material- oder Werkzeugbereitstellung erfüllt sind. Und das, ohne dass vorher jemand Pappe zuschneiden und aufstellen muss. Man spricht hier auch von „virtuellem Cardboard Engineering“. Iterationen und Korrekturen sind damit deutlich schneller und günstiger.

Grundsätzlich sind wir immer an Feedback und Wünschen für neue Funktionen interessiert. Am Bedarf unserer Kunden richten wir uns in der Entwicklung natürlich weiterhin aus. Das ist uns ausgesprochen wichtig. Je mehr Rückmeldungen wir erhalten, desto besser. Und wir haben noch sehr sehr viele Ideen und freuen uns darauf, damit unsere Kunden zu unterstützen.

Sie haben eine interessante Idee? Sprechen Sie uns gerne direkt an! Wir freuen uns auf Ihre Mail an [email protected].

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