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Ergonomie wird dynamisch

Der 15. Tag der Rückengesundheit stand ganz im Zeichen einer ergonomischen Arbeitsplatzgestaltung in der Industrie, in der die Aktivierung der Mitarbeiter eine entscheidende Rolle spielt.

Gastgeber des jährlich stattfindenden Aktionstages war im März 2016 die Adam Opel AG. Er ist ein Gemeinschaftsprojekt des Bundesverbandes deutscher Rückenschulen (BdR) und der Aktion Gesunder Rücken (AGR). In diesem Jahr lautete das Motto „Ergodynamik – Bringen Sie Ihren Alltag in Bewegung!“.

In den zahlreichen Diskussionen und Vorträgen ging es dabei immer wieder um die Frage, wie das Thema Rückengesundheit positiv im Bewusstsein von Mitarbeitern verankert werden kann. Ergonomische Arbeitsplatzsysteme und begleitende Schulungen in der Industrie sollen Kompetenz vermitteln, die sich mittelfristig in einem insgesamt rückenfreundlichen Lebensstil widerspiegeln.

Darum lohnt sich Ergonomie in der Industrie

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Ergonomie am Montagearbeitsplatz

Ein solcher Blick auf das Thema Ergonomie wertet die Bedeutung eines ergonomisch eingerichteten industriellen Arbeitsplatzes natürlich noch einmal auf. Was ein Montagearbeitsplatz auf dem aktuellen Stand von Forschung und Technik leisten kann, zeigte das Arbeitsplatzsystem von item. Zur Ausstattung gehören unter anderem hochwertige und individuell anpassbare Stühle von Dauphin HumanDesign®, einer für den Einsatz im industriellen Umfeld optimierten Beleuchtung von Waldmann und ergonomische Werkzeuge von Wiha. In dieser Kombination wurde das Arbeitsplatzsystem von item als erstes und bisher einziges industrielles Arbeitsplatzsystem mit dem AGR-Gütesiegel „geprüft & empfohlen“ ausgezeichnet.

Warum optimal umsetzbare Ergonomie am industriellen Arbeitsplatz so wichtig ist, zeigte sich in den Fachvorträgen von Prof. Dr.-Ing. Martin Schmauder, Professor für Arbeitswissenschaft an der TU Dresden, Ulrich Kuhnt, Inhaber der Rückenschule Hannover und Jürgen Kalbeitzel gemeinsam mit Reiner Grünen als Ergonomie-Experten der Adam Opel AG (Download der Vorträge als PDF). Einig war man sich darin, dass die immer früher auftretenden Beschwerden bei jüngeren Mitarbeitern und der gleichzeitigen demografischen Wandel mit einer steigenden Zahl älterer Mitarbeiter besondere Anforderungen an die Arbeitsplatzgestaltung stellen.

Arbeitskraft langfristig erhalten

Ein wichtiger Punkt sind in diesem Zusammenhang die individuellen Leistungsvoraussetzungen der einzelnen Mitarbeiter, die je nach Alter, Geschlecht und Erfahrung deutlich variieren können. Auch die Tagesform und weitere psychologische Faktoren wirken sich auf die Leistung auf. Allein beim Kraftvermögen ergibt sich je nach Kraftrichtung bei Mitarbeitern ab 45 Jahren eine Verminderung um 20 % im Vergleich mit deutlich jüngeren Kollegen. Der Lichtbedarf eines 60-Jährigen ist bedingt durch Altersprozesse im Auge im Vergleich zu einem 20 Jahre alten Mitarbeiter bei einer Lichtstärke von 100 Lux mehr als doppelt so hoch.

Ergonomische Arbeitsplatzsysteme begegnen diesen Herausforderungen mit genau abgestimmten Greifräumen, einer hellen Beleuchtung von nur schwach reflektierenden Arbeitstischen, dem Wechsel zwischen Arbeit im Stehen und Sitzen sowie der flexiblen Anpassung des Arbeitsplatzes an die jeweilige Körpergröße. Letzteres ist besonders wichtig: Vergleicht man 95 % der typischen Nutzergruppe in der industriellen Produktion, können eine kleine Frau und einen großen Mann mehr als 30 Zentimeter in der Körperhöhe trennen. Arbeitsplätze, die diese Fakten ignorieren, müssen sich auf Dauer zwangsläufig negativ auf die individuellen Leistungsvoraussetzungen der Mitarbeiter auswirken.

Ergodynamik als rückenfreundlicher Lebensstil

Nach einer Erhebung des Robert Koch-Instituts verursachen Erkrankungen von Muskeln und des Skeletts die meisten Arbeitsunfähigkeitstage. Beschwerden im Bereich des Rückens sind oft langwierig und können einen vorzeitigen Austritt aus dem Arbeitsleben notwendig machen. Dabei sind in lediglich fünf Prozent der Fälle die Bandscheiben betroffen. Ein oft unterschätzter Schwachpunkt ist dagegen die untere Muskulatur des Rückens. Sie stabilisiert die Wirbelsäule wie das Gegengewicht eines Krans, wird bei sitzenden Tätigkeiten und viel Freizeit auf der Couch jedoch kaum trainiert.

Nicht nur bei der Arbeit gilt daher: Eine gesunde Wirbelsäule fordert regelmäßige Bewegung. Gleichzeitig waren sich die Experten beim 15. Tag der Rückengesundheit in Rüsselheim einig, dass sich diese Voraussetzungen ohne Eigenmotivation der Mitarbeiter nicht erfüllen lassen. Auf dem Weg zur Ergodynamik müssen sie daher von Anfang aktiv in die Optimierung ihrer Arbeitsplätze mit eingebunden werden. Letztendlich wissen die Mitarbeiter aus der Produktion oft am besten, wo Arbeitsabläufe angepasst werden können. Ein hochwertiges Arbeitsplatzsystem ist dazu ein Zeichen der Wertschätzung durch das Unternehmen. Die daraus gezogene Motivation wirkt sich im Umkehrschluss wieder positiv auf die Leistungsbereitschaft und den Willen zum eigenverantwortlichen Erhalt der eigenen Rückengesundheit aus.

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