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Die 7 Muda: Gegen Verschwendung vorgehen

In der Lean Production ist die Vermeidung von Verschwendung (Muda) eine der wichtigsten Aufgaben. Daher sind eine entsprechende Sensibilisierung und proaktive Fehlervermeidung essenziell.

Daher sind eine entsprechende Sensibilisierung für die 7 Muda und proaktive Fehlervermeidung essenziell. Nachdem wir im ersten Teil unserer Muda-Reihe bereits einige der 7 Verschwendungsarten und Gegenmaßnahmen vorgestellt haben, nehmen wir nun den Faden wieder auf. Im Zentrum stehen dabei folgende drei Muda: Verarbeitung, Überproduktion sowie Korrekturen und Fehler. Zunächst geht es aber mit dem kontinuierlichen Verbesserungsprozess (KVP) um eine der entscheidenden Methoden zur Vermeidung von Muda.

Lean Production einfach erklärt

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7 Muda und der kontinuierliche Verbesserungsprozess

Verschwendung in der Produktion wird oft durch überflüssige Prozesse oder allzu komplexe Arbeitsabläufe ausgelöst. Die Kenntnis der 7 Muda bildet die Grundlage, um dies zu vermeiden. In der Lean Production plant man deshalb lieber für das Minimum und verbessert Schritt für Schritt die bereits bestehende Infrastruktur. Dieses Streben nach stetiger Verbesserung bezeichnet man in der Lean-Philosophie als Kaizen. Das Grundgerüst kann im Sinne des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses (KVP) immer wieder angepasst werden. So ermöglicht es Lean Production, Anlagen über einen langen Zeitraum zu nutzen und durch Erweiterungen zu modernisieren.

Nummer 5 der 7 Muda: Die Rolle der Verarbeitung

Im Produktionsprozess werden Zeit, Kraft und Geld auf verschiedene Arten verschwendet. Darunter fällt z.B., wenn ein Mitarbeiter schwer heben muss, der Zugang zu Materialien erschwert oder die Bearbeitung unnötiger Arbeitsschritte erforderlich ist. Diese Verschwendung wird in der Regel durch überflüssige Prozesse oder zu komplexe Arbeitsabläufe ausgelöst. Hilfsmittel müssen aber stets der konkreten Aufgabe angemessen sein.

Daher wird in der Lean Production die bestehende Basisinfrastruktur graduell verbessert. Das verhindert „Over-engineering“ und erhält die Flexibilität. Das Grundgerüst kann später immer wieder angepasst werden, wenn die Konstruktion darauf ausgelegt ist, erweitert werden zu können. Es ist in der Lean Production nicht unüblich, Anlagen über einen langen Zeitraum zu nutzen und durch Erweiterungen allmählich zu modernisieren.

Das ärgerlichste der 7 Muda: Verschwendung durch Überproduktion

Produkte herzustellen, bevor sie benötigt werden, bindet Kapital und erhöht die Lagerkosten. Während dieser Lagerzeit kann auch die Qualität der Produkte deutlich leiden. Ausschuss ist die allergrößte Verschwendung der sieben Muda – und diejenige mit den offensichtlichsten Nachteilen.

Deshalb muss die Produktion flexibel auf die tatsächliche Abnahme reagieren können (Pull-Prinzip). Sie gezielt drosseln, erhöhen oder umstellen zu können, ist eines der größten Ziele der Lean Production. Dies lässt sich mit kleinen, flexiblen Einheiten einfacher als mit monolithischen Systemen erreichen, die nur effizient sind, wenn sie permanent hohe Stückzahlen produzieren.

Den richtigen Umgang mit Fehlern lernen – mit den 7 Muda

Im klassischen Produktionsprozess sind Korrekturen und Fehler verpönt. Lean Production zeichnet sich hingegen durch eine Fehlerkultur aus, die nach Perfektion strebt, indem sie aus Fehlern lernen möchte. Jeder entdeckte Fehler ist wertvoll, weil er eine Chance zur langfristigen Verbesserung darstellt. Wer ein Produktionsproblem zum Tabu erklärt und versucht, darüber hinwegzusehen, verschwendet ebenfalls. Das siebte Muda beschreibt die Verschwendung, wenn eine Gelegenheit zum Lernen nicht genutzt wird.

Der kontinuierliche Verbesserungsprozess setzt die Bereitschaft zum Lernen voraus. KVP zählt deshalb zu den Grundprinzipien des Qualitätsmanagements gemäß ISO 9001. Diese Methodik erfordert nicht nur eine rigorose Überwachung sämtlicher Arbeitsschritte mit permanentem Monitoring und Feedback. Sie stellt auch besonders hohe Anforderungen an die Produktionssysteme. Je spezieller und komplexer sie sind, desto schwerer können sie in der Regel angepasst werden.

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