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Schutzzaun von item mit Wellengitter

Maschinenrichtlinie und Co.: So bauen Sie Schutzzäune nach Norm

Damit eine trennende Schutzeinrichtung in der Industrie eingesetzt werden kann, muss sie normgerecht gebaut sein. Erfahren Sie, welche Anforderungen dabei gelten.

Das müssen Sie über den normkonformen Bau von Schutzeinrichtungen wissen:

– Die Maschinenrichtlinie legt fest, dass nur sichere Maschinen in Umlauf gebracht werden dürfen, die eine entsprechende CE-Kennzeichnung besitzen. Eine Risikobeurteilung nach der Norm DIN EN ISO 12100 zeigt, ob es dafür eine trennende Schutzeinrichtung braucht.- Die Norm DIN EN ISO 14120 ist die wichtigste Norm bei der Gestaltung von Schutzzäunen. Hier sind Faktoren wie Belastbarkeit und Manipulationssicherheit geregelt.
– Die DIN EN ISO 14119 legt fest, wie Türöffnungen im Schutzzaun verriegelt sein müssen.
– Die sicherheitsspezifische DIN EN ISO 13857 beschäftigt sich mit Sicherheitsabständen in Gefahrenbereichen.
– Die vorgedachten, konfigurierbaren Schutzzaunelemente von item unterstützen Sie dabei, Schutzzäune nach Norm zu gestalten: Einfach entsprechendes Element mit dem Konfigurator im Shop und im item Engineeringtool nach Ihren Anforderungen anpassen, ohne die Normkonformität zu riskieren.

 

Wie hängen die Maschinenrichtlinie und die Gestaltung von Schutzzäunen zusammen?

Die Maschinenrichtlinie 2006/42/EG ist die Grundlage für die Entscheidung, ob eine Maschine mit einem Schutzzaun gesichert werden muss. Grundsätzlich legt die Maschinenrichtlinie fest, dass ausschließlich sichere Maschinen in Produktionen eingesetzt werden dürfen. Sie müssen mit einer entsprechenden CE-Kennzeichnung versehen werden.

Die CE-Kennzeichnung zeigt, dass die Maschine den europäischen Sicherheitsstandards entspricht, wodurch Sie als Betreiber die nötige Rechtssicherheit erhalten. Oftmals ist eine Schutzeinrichtung notwendig, damit eine Maschine diese Kennzeichnung erhält.

Um zu entscheiden, ob eine Maschine sicher genug ist, wird eine Risikobeurteilung der jeweiligen Maschine durchgeführt. Für die Risikobeurteilung finden Sie in der Norm DIN EN ISO 12100 Angaben zur Durchführung. Wird dabei festgestellt, dass konstruktive Maßnahmen nicht ausreichen, ist zusätzliche Sicherheit gefragt. Dann muss eine zusätzliche Schutzeinrichtung nach den relevanten Normen gebaut werden.

Relevante Normen für die Gestaltung trennender Schutzeinrichtungen sind:

  • DIN EN ISO 14120
  • DIN EN ISO 14119
  • DIN EN ISO 13857

 

Darauf kommt es bei der Gestaltung von Schutzzäunen an

Erfahren Sie in der item Academy im Detail, was Sie bei der Gestaltung trennender Schutzeinrichtungen beachten müssen. Das Online-Training zeigt Ihnen Schritt für Schritt, worauf es ankommt.

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Was gibt die DIN EN ISO 14120 für die Gestaltung eines Schutzzauns vor?

Die DIN EN ISO 14120 ist die wichtigste Norm, wenn es um die Gestaltung von Schutzzäunen geht. Sie gibt im Allgemeinen vor, was bei der Gestaltung einer trennenden Schutzeinrichtung beachtet werden muss. Hier sind Kriterien wie Belastbarkeit und Manipulationssicherheit geregelt.

In der Regel soll ein Schutzzaun dafür sorgen, dass Mitarbeitende nicht in den Gefahrenbereich geraten oder durch austretendes Gefahrengut gefährdet werden. Bei der Gestaltung muss demnach darauf geachtet werden, welche Belastung der Zaun von außen, aber auch von innen aushalten muss. Sind geschlossene Flächen verbaut, schützt der Schutzzaun auch vor austretendem Gefahrengut wie Emissionen oder Flüssigkeiten.

Welchen Belastungen muss ein Schutzzaun standhalten?

Laut der DIN EN ISO 14120 muss ein Schutzzaun 115 Joule standhalten, wenn eine Person oder ein Gegenstand mit einem Gewicht von 90 kg und einer Geschwindigkeit von 1,6 m/s aufprallt. Falls eine Person beispielsweise in Gehgeschwindigkeit stolpert und in den Zaun fällt, muss dieser stabil bleiben. Weil man in der Produktion nicht nur zu Fuß, sondern häufig auch mit Rollern oder anderen Fahrzeugen unterwegs ist, fordern Unternehmen teilweise höhere Belastbarkeiten. Hier sind 329 Joule der Standard.

Bei höheren Anforderungen erreichen Sie mit den item Komponenten eine maximale Belastbarkeit von 767 Joule. Mit dem Klemmprofil 8 40×40 wird das Flächenelement im Profil verschraubt. Schutzzäune, die mit diesem Profil gebaut werden, halten hohe Belastungen bis 767 Joule aus und lassen sich leicht auf- und abbauen.

 

Ein abnehmbares, trennendes Schutzzaunelement muss so gestaltet sein, dass es im gelösten Zustand nicht in Schutzstellung bleibt.

Wie regelt die DIN EN ISO 14120 die Manipulationssicherheit von Schutzzäunen?

Müssen Maschinen gewartet werden, können im Schutzzaun Einhängefelder als Wartungsöffnungen verbaut werden. Hier regelt die DIN EN ISO 14120, welche Anforderungen an die Einhängefelder gestellt werden: Ein abnehmbares, trennendes Schutzzaunelement muss so gestaltet sein, dass es im gelösten Zustand nicht in Schutzstellung bleibt.

Es muss direkt erkennbar sein, dass der Schutzzaun in diesem Moment nicht seine Schutzwirkung erfüllen kann. Ein abnehmbares Schutzzaunelement darf zudem ausschließlich mit Werkzeug gelöst werden.

Die item Aufhängungen bieten hier eine optimale Lösung: Sobald man die Einhängefelder oben abschraubt, kippen sie ein Stück nach vorne. Man erkennt sofort, dass der Schutzzaun keine Schutzwirkung mehr hat.

Häufig werden statt Wartungsöffnungen auch Türen im Schutzzaun verbaut. Damit die Maschine nach Maschinenrichtlinie sicher bleibt und der Schutzzaun seine Schutzwirkung behält, muss die Tür entsprechend verriegelt sein. Welche Verriegelung wann nötig ist, definiert die DIN EN ISO 14119.

Was legt die DIN EN ISO 14119 bezüglich Verriegelungen fest?

Die DIN EN ISO 14119 legt fest, wie eine Tür verriegelt sein muss, damit die Schutzwirkung eines Schutzzauns weiterhin bestehen und die Maschine sicher bleibt. Hierbei gibt es mehrere Optionen:

  • Sobald die Tür geöffnet wird, stoppt die Maschine sofort. Hier ist eine einfache Verriegelung ausreichend.
  • Bei einer Maschine mit Nachlaufzeit ist eine Türverriegelung mit Zuhaltung erforderlich. Die Zuhaltung wird deaktiviert, sobald die Maschine stoppt.
  • Möchten Sie aktiv verhindern, dass die Maschine bei Türöffnung stoppt, können Sie eine Türverriegelung mit Zuhaltung einsetzen. Besonders bei Prozessen wie regelmäßigen Qualitätskontrollen eignet sich diese Herangehensweise besonders gut.

Welche Faktoren regelt die DIN EN ISO 13857 bei der Gestaltung von Schutzzäunen?

Die sicherheitsspezifische Norm DIN EN ISO 13857 beschäftigt sich mit Sicherheitsabständen in Gefährdungsbereichen. Mithilfe dieser Norm soll verhindert werden, dass Personen die Gefahrenquelle erreichen.

Der richtige Sicherheitsabstand ist vor allem abhängig von der Position und Ausdehnung des Gefahrenbereichs sowie der Höhe der Schutzeinrichtung. Auch die Maschenweite des Gitters und die Größe von Auslässen spielt eine wichtige Rolle.

Je niedriger der Schutzzaun oder je größer die Maschenweite des Gitters ist, desto weiter können Mitarbeitende mit ihren Armen oder Werkzeugen in den Gefahrenbereich eingreifen. Deshalb muss der Abstand zwischen Schutzzaun und Gefahrenquelle größer sein. Ist der Schutzzaun höher, begrenzt er den möglichen Eingriffsbereich. Daher darf der Abstand zwischen Schutzzaun und Gefahrenquelle kleiner ausfallen.

Die DIN EN ISO 13857 regelt außerdem, wie groß die Maschenweite eines Schutzzauns sein darf. Wellen- und Stahlgitter von item mit einer Maschenweite von 40 mm verhindern, dass Gliedmaßen durch den Schutzzaun passen. Der Abstand des Zauns zum Boden ist in der DIN EN ISO 13857 festgelegt. Bei item begegnen wir dieser Regelung mit einem fixen Bodenabstand von 170 mm.

Tabelle zur Festlegung des horizontalen Sicherheitsabstands zur Gefahrenquelle
Der Sicherheitsabstand eines Schutzzauns wird immer abhängig von der Höhe der Gefahrenquelle und der Höhe des Schutzzauns definiert.

Wie unterstützt item bei der Gestaltung normkonformer Schutzzäune?

Alle Komponenten und Schutzzäune in unserem Produktportfolio werden mit einem Stresstest auf ihre Belastbarkeit überprüft. So können Sie sicher sein, dass Sie stabile Schutzzäune erhalten. Die vorkonstruierten Schutzzaunelemente erleichtern Ihnen die Gestaltung normkonformer Schutzzäune.

Mit dem Online-Konfigurator im Online Shop können Sie die Elemente Ihren individuellen Anforderungen hinsichtlich Belastbarkeit und Maßen anpassen. Der Konfigurator wählt automatisch die richtigen Komponenten aus, sodass das Element der Norm entspricht. Im item Engineeringtool können Sie Ihre angepassten Zaunelemente dann zu einem kompletten Schutzzaun zusammensetzen und bei Bedarf um weitere Betriebsmittel ergänzen.

 

Fragen zur Gestaltung von Schutzzäunen nach Norm

Wann ist nach Maschinenrichtlinie ein Schutzzaun nötig?

Ein Schutzzaun ist erforderlich, wenn konstruktive Maßnahmen nicht ausreichen, um die Maschinensicherheit zu gewährleisten. Ob ein Schutzzaun erforderlich ist, ergibt sich aus einer Risikobeurteilung gemäß der Norm DIN EN ISO 12100.

Welche Normen müssen bei der Gestaltung von Schutzzäunen beachtet werden?

Die wichtigsten Normen für die Gestaltung von Schutzzäunen sind:
– DIN EN ISO 14120: Regelt die generelle Gestaltung von Schutzzäunen und behandelt dabei Kriterien wie Belastbarkeit und Manipulationssicherheit.
– DIN EN ISO 14119: Definiert Anforderungen an Sicherheitsverriegelungen.
– DIN EN 13857: Beschäftigt sich mit Sicherheitsabständen zum Gefahrenbereich.

Wie hoch muss die Belastbarkeit eines Schutzzauns sein?

Die Belastbarkeit eines Schutzzauns hängt von der Anforderung ab. In der Norm DIN EN 14120 ist geregelt, dass der Schutzzaun 115 Joule aushalten muss, wenn eine Person mit 90 kg bei einer Geschwindigkeit von 1,6 m/s auf den Zaun (z. B. Stolpern bei Gehgeschwindigkeit) prallt.
In vielen Produktionsunternehmen aus z. B. der Automobilindustrie wird eine höhere Belastbarkeit gefordert. Hier sind 329 Joule der Standard. Die Schutzzäune von item sind in den Belastbarkeitsstufen 115 Joule, 329 Joule und 767 Joule erhältlich.

Was regelt die DIN EN ISO 14120 in Bezug auf Manipulationssicherheit?

Die Norm DIN EN ISO 14120 schreibt vor, dass abnehmbare Schutzzaunelemente so gestaltet sein müssen, dass eindeutig erkennbar ist, wenn sie gelöst sind und die Schutzwirkung nicht mehr gegeben ist. Ein Schutzzaunelement darf nur mit Werkzeug lösbar sein.

Welche Sicherheitsabstände fordert die DIN EN ISO 13857?

Die DIN EN ISO 13857 schreibt vor: Der Sicherheitsabstand zwischen Schutzzaun und Gefahrenquelle hängt von der Höhe des Schutzzauns und der Höhe der Gefahrenquelle ab. Je höher der Schutzzaun, desto kleiner darf der Abstand zur Gefahrenquelle sein.

Wovon hängt die Auswahl einer Türverriegelung für den Schutzzaun ab?

Ist im Schutzzaun eine Tür verbaut, ist laut der Norm DIN EN ISO 14119 eine Türverriegelung nötig. Hier gibt es zwei Optionen:
– Einfache Verriegelung: Wenn die Maschine sofort stoppt, sobald die Tür geöffnet wird.
– Verriegelung mit Zuhaltung: Wenn die Maschine eine Nachlaufzeit hat oder nicht jedes Teammitglied die Tür öffnen können soll. Die Zuhaltung wird erst deaktiviert, wenn die Maschine stoppt.

Wie unterstützt item bei der Gestaltung von Schutzzäunen?

item bietet vorkonstruierte Schutzzaunelemente, die Sie mit dem Online-Konfigurator im item Online Shop einfach individuell anpassen können. Dabei ist sichergestellt, dass die Elemente stets der Norm entsprechen.
Im item Engineeringtool können Sie Ihre angepassten Zaunelemente zum kompletten Schutzzaun zusammensetzen. Alle Komponenten wurden mittels Stresstest auf ihre Belastbarkeit getestet.

 

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