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Ergonomisches Sitzen am industriellen Arbeitsplatz

Warum von unergonomischem Sitzen eine Gefahr ausgeht und wie ihr zu begegnen ist.

Nachdem wir uns bereits dem Thema Beleuchtung angenommen haben, betrachten wir nun die Besonderheiten des ergonomischen Sitzens am Arbeitsplatz in der Industrie. Dabei geht es um zwei Aspekte: Zum einen wird oft die Tatsache ignoriert, dass der Mensch für das Dauersitzen nicht geschaffen ist. Obwohl unser Körper einiges aushält, wehrt er sich früher oder später gegen permanente Fehlbelastungen. Sie sind insbesondere an Arbeitsplätzen sehr häufig und zeitlich intensiv, die nicht an die menschliche Anatomie angepasst wurden. Dies führt direkt zum zweiten Punkt: Es gilt, die Sitzhaltung am Arbeitsplatz für die Mitarbeiter so angenehm und effektivitätssteigernd wie möglich zu gestalten. Wie dies in der Praxis aussehen kann, erklären unsere „Arbeitsplatzsystem FAQ“ auf YouTube.

Darum lohnt sich Ergonomie in der Industrie

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Sitzhaltung am Arbeitsplatz: Belastungen vermeiden

Es macht sich schnell bemerkbar, wenn man viele Stunden in ein und derselben Position verbringt. Verspannungen, wenn nicht gar Schmerzen sind häufig die Folge. Überall, wo es prozessbedingt möglich ist, empfiehlt sich daher der Wechsel zwischen einem Sitz- und Steharbeitsplatz. Dies ist an einem höhenverstellbaren Arbeitstisch besonders gut möglich. Es mag kurios klingen, doch der Mensch sitzt erst seit 250 Jahren dauerhaft. Daher sind wir an diese Position im Grunde nicht gewöhnt. Wenn der Werker schon eine Weile im Sitzen gearbeitet hat, ist es ergonomisch sinnvoll, von der sitzenden zur stehenden Arbeitsposition zu wechseln. Dadurch wird der Rücken deutlich entlastet. Das ideale Verhältnis: 80 % dynamisches Sitzen – 20 % Stehen.

Industriestühle für ergonomisches Sitzen

Sitzen ist bei den meisten Tätigkeiten unvermeidlich und Stühle sollten ergonomischen Prinzipien unbedingt entsprechen. Bei der Auswahl eines Arbeitsstuhls für das industrielle Umfeld empfiehlt es sich daher, einige Besonderheiten zu beachten. Beispielsweise sollte das Polster besonders robust ausgeführt sein, damit es im Bedarfsfall abwaschbar ist und mechanischen Einflüssen widersteht. Am wichtigsten jedoch sind die individuellen Einstellungen. Zunächst justiert man die Höheneinstellung. Somit erreichen Ober- und Unterschenkel einen Winkel von über 90 Grad (bei einer geraden Fußauflage). Um eine bequeme Unterstützung des Oberschenkels zu erreichen, wird die Sitzfläche dann leicht nach vorne verstellt.

Auf diese Weise lässt sich eine bequeme und ergonomische Sitzhaltung am Arbeitsplatz erreichen, ohne die Blutzufuhr zu behindern. Idealerweise verfügt die Rückenlehne zudem über eine Lordosenstütze. Als „Lordose“ bezeichnet man die in Richtung Bauch gerichtete Krümmung der Wirbelsäule. Üblicherweise befindet sich die Lendenwirbelsäule in dieser vorteilhaften Position. Sind jedoch die an der Lendenwirbelsäule liegenden Muskeln erschlafft, kommt es zu einer Krümmung in Rückenrichtung (Kyphose).ERN

Praxis-Tipps für die ergonomische Sitzhaltung am Arbeitsplatz

Um der Fehlhaltung der Kyphose aktiv entgegenzuwirken, kommen besagte Lordosenstützen an Rückenlehnen von Arbeitsstühlen zum Einsatz. Zur Unterstützung der Lendenwirbel sollte die Rückenlehne mit ihrer Lordosestütze in die richtige Höhe gebracht werden. Diese Funktion ist für eine ergonomische Sitzhaltung von entscheidender Bedeutung.

Arbeitsstühle haben in der Industrie mindestens den gleichen Stellenwert wie in der Büroumgebung.

Eine federnd gelagerte Rückenlehne mit einstellbarem Gegendruck ermöglicht dynamisches und ergonomisches Sitzen, wodurch die Wirbel auch besser mit Nährstoffen versorgt werden. Durch eine leichte Neigung der Sitzfläche nach vorne um -5 Grad wird eine Kippung des Beckens erreicht, wodurch die aufrechte Sitzposition gefördert wird. Arbeitsstühle haben in der Industrie mindestens den gleichen Stellenwert wie in der Büroumgebung. Daher sollten sie im Sinne einer effizienten und Gesundheitsschonenden Arbeit stets aktuellen ergonomischen Maßstäben entsprechen.

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