Mit der richtigen Unterstützung können ältere Arbeitnehmer ihr ganzes Potenzial entfalten und einen großen Mehrwert für Unternehmen bieten.
Demografischer Wandel bedeutet nichts anderes als eine Verschiebung der Altersstruktur. Aufgrund niedriger Geburtenraten und der steigenden gesundheitlichen Versorgungsqualität nimmt die Zahl der älteren Bevölkerung zu. Zu Beginn des Jahres 2017 waren bereits 21,2 % der Gesamtbevölkerung über 65 Jahre alt. Ab 2020 wird zudem ein deutlicher Rückgang der erwerbsfähigen Bevölkerung (Alter: 20 bis 65) erwartet. Im Vergleich ist Deutschland jedoch noch gut aufgestellt: 2017 waren 70 % der erwerbsfähigen Personen zwischen 55 und 64 Jahren in einem sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnis. Dies zeigt der Blick in den aktuellen „Golden Age Index“, der 34 Länder berücksichtigt. Obwohl die Bedingungen für ältere Arbeitnehmer hierzulande also recht positiv sind, sollten sich Arbeitgeber in der Industrie folgende Fragen stellen: Wie wird auf die Bedürfnisse älterer Mitarbeiter eingegangen? Gibt es in Bereichen wie der Produktion altersgerechte Arbeitsplätze?
Warum ältere Arbeitnehmer Unternehmen bereichern
Ältere Mitarbeiter gehören längst nicht zum alten Eisen. Wer sich bereits seit mehreren Jahrzehnten im Arbeitsleben befindet, verfügt über eine entsprechend hohe fachliche Qualifikation und viel Lebenserfahrung. Dennoch zögern viele Arbeitgeber, ältere Arbeitnehmer einzustellen. Dies hängt nicht zuletzt mit dem traditionellen Bild vom Alter zusammen: Hier stellt die junge Nachwuchskraft den älteren und betagten Kollegen durch seine Leistung in den Schatten. Meistens sieht die Realität allerdings ganz anders aus, wie auch Neurowissenschaftler bestätigen: Ältere Mitarbeiter besitzen durch ihr Wissen und ihre Erfahrung oft Vorteile und können Aufgaben schneller bewältigen als ihre jüngeren Kollegen. Letztlich können diese auch nur vom großen Erfahrungsschatz der Älteren profitieren.
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In der Produktion bringen altersgerechte Arbeitsplätze viele Vorteile
Betrachtet man also die Vorzüge erfahrener Mitarbeiter und die demografische Entwicklung, liegt der Handlungsbedarf klar zutage. Es ist keine Seltenheit, dass hochqualifizierte Arbeitnehmer ihren Betrieb vorzeitig verlassen müssen, weil das Arbeitsumfeld ihre individuellen Einschränkungen nicht kompensieren kann. Dann fehlt im Betrieb die Kompetenz dieser verdienten Mitarbeiter – obwohl dieser Verlust in den meisten Fällen vermeidbar gewesen wäre. Neben Weiterbildungs- und Fördermaßnahmen können ältere Mitarbeiter auch durch barrierefreie Arbeitsplätze unterstützt werden. Das Konzept der barrierefreien Arbeitsplatzgestaltung bezieht sich nämlich nicht nur auf die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung. Auch ältere Mitarbeiter, die unter orthopädischen Beschwerden, einer eingeschränkten Bewegungsfreiheit oder schwindendem Sehvermögen leiden, profitieren maßgeblich davon.
Es reicht nicht aus nur Mitarbeiter zu unterstützen, die bereits anfällig für körperliche Beschwerden sind.
Denn solchen typischen Alterserscheinungen lässt sich gezielt begegnen: Barrierefreie, altersgerechte Arbeitsplätze in der Produktion können individuell angepasst und mit augenschonender Beleuchtung ausgestattet werden. Häufig wird in diesem Kontext auch von „Demokratiefesten“ Unternehmen gesprochen. Diese zeichnen sich dadurch aus, dass sie durch die ergonomische Ausstattung ihrer Produktionsstätten die eigenen Mitarbeiter prophylaktisch schützen. Zentral ist hierbei der Gedanke, den Arbeitnehmern ein langes und positives Arbeitsleben zu ermöglichen. Es reicht allerdings nicht aus, auf altersgerechte Arbeitsplätze zu setzen und nur jene Mitarbeiter zu unterstützen, die bereits anfällig für körperliche Beschwerden sind. Auch jungen Mitarbeitern sollten ergonomische Arbeitsplätze zur Verfügung stehen. So wird ihre Produktivität langfristig gefördert und geschützt.
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