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Darum ist Ergonomie am Montagearbeitsplatz unverzichtbar

Trotz der Innovationen von Digitalisierung und Industrie 4.0 sind manuelle Arbeiten in der Industrie nach wie vor unersetzlich.

Dabei handelt es sich zum Großteil um Tätigkeiten, die oft wiederholt werden müssen. Wie der Gesundheitsreport 2018 der Techniker Krankenkasse zeigt, sind im allgemeinen Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems am stärksten für Fehlzeiten verantwortlich. Arbeitgeber sollten daher die Prinzipien einer ergonomischen Arbeitsplatzgestaltung gerade am industriellen Montagearbeitsplatz berücksichtigen. Davon können alle Seiten nur profitieren. Oder wie es Marius Geibel, Ergonomie-Experte bei item, ausdrückt: „Oft wird Ergonomie mit überflüssigen Kosten für eine Wohlfühloase gleichgesetzt. In einem ganzheitlichen Ansatz ist aber die Steigerung der Produktivität ein integraler Bestandteil der Definition von Ergonomie. In der Praxis gehen Ergonomie und Effizienz eine Symbiose ein. Wer nicht unnötig belastet wird, arbeitet motivierter und bringt bessere Leistung. Ergonomie stellt den Erhalt der Arbeitskraft auf Dauer sicher.“ Im Folgenden soll es um die verschiedenen Faktoren gehen, die bei der Ergonomie am Montagearbeitsplatz ineinandergreifen.

Darum lohnt sich Ergonomie in der Industrie

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Höhenverstellbarer Montagetisch und Industriestuhl

Wenn Arbeiten über mehrere Stunden in derselben Position verrichtet werden, lassen die Folgen nicht lange auf sich warten: Es kommt zu Verspannungen, die auf lange Sicht zu chronischen Schmerzen werden können. Vorausgesetzt, dass es der jeweilige Prozess erlaubt, sollte den Werkern daher der Wechsel zwischen einem Sitz- und Steharbeitsplatz ermöglicht werden. Mit einem höhenverstellbaren Montagetisch, der sich idealerweise elektrisch hoch- und runterfahren lässt, sind solche entlastenden Wechsel schnell möglich. Für dauerhaftes Sitzen ist der Mensch nicht gemacht. Erst seit rund 250 Jahren gehört es zu seinem (Arbeits-)Alltag. Deshalb empfiehlt es sich, nach einiger Zeit im Sitzen in die stehende Arbeitsposition zu wechseln.

Letztlich ist das Sitzen am Montagearbeitsplatz natürlich unvermeidlich. Daher gibt es bei der Auswahl von Arbeitsstühlen in der Industrie einiges zu beachten: Wie auch beim Montagetisch sollte eine stufenlose Höhenverstellbarkeit gewährleistet sein. Ein System für den Montagearbeitsplatz wie dasjenige von item bietet daher beides. Was Arbeitsstühle betrifft, so sollten individuelle Verstellmöglichkeiten „dynamisches Sitzen“ begünstigen. Damit ist gemeint, dass der Werker seine Position und Haltung möglichst häufig wechselt. Dann werden einseitige Belastungen und somit die Überbeanspruchung einzelner Muskelgruppen vermieden. Zudem kommt es im Einsatz in der Industrie vor allem auf robustes Material und Standsicherheit bei Gewichtsverlagerungen an.

Der Greifraum fällt bei jedem Mitarbeiter verschieden aus.

Die Bedeutung des Greifraums für den Montagearbeitsplatz

Für die Gestaltung eines Montagearbeitsplatzes spielt der Greifraum eine entscheidende Rolle. Dabei gibt es mehrere Varianten. Zum einen kann zwischen äußerem (mit ausgestrecktem Arm erreichbar) und innerem Greifraum (mit angewinkeltem Arm zu erreichen) unterschieden werden. Eine andere Variante besteht darin, ihn in drei Bereiche aufzuteilen: Die Beidhandzone befindet sich unmittelbar vor dem Mitarbeiter – also dort, wo der eigentliche Prozess erfolgt. Oft benötigtes Material und Werkzeug sollten daher in diesem Bereich platziert werden. Dadurch ist ein leichter Zugriff möglich, ohne dass der Körper eigens gedreht werden muss. In der Einhandzone sind die Arbeitsmittel dagegen mit einer Hand verfügbar. Den äußersten Bereich des Greifraums stellt schließlich die erweiterte Einhandzone dar.

Allerdings fallen die verschiedenen Bereiche der Greifzone bei jedem Menschen verschieden aus. Daher muss für jeden Mitarbeiter die Möglichkeit bestehen, die Materialbereitstellung am Montagearbeitsplatz an seine individuellen Bedürfnisse anzupassen. Ansonsten kann es zu Fehlhaltungen kommen. Dies lässt sich beispielsweise durch Schwenkarme, mit denen Werkzeug in der Einhandzone platziert wird, gezielt vermeiden. Hieran können Komponenten wie Greifschalen sowie Haken und Halter für die Werkzeugbereitstellung einfach angebracht werden.

Nicht zu unterschätzen: Auch die richtige Beleuchtung sorgt für Entlastung.

Ergonomische Beleuchtung am Montagearbeitsplatz

Die Beleuchtung ist ein Faktor bei der Ergonomie am Montagearbeitsplatz, der häufig übersehen wird. Auch hier können bei einer Nichtbeachtung ergonomischer Prinzipien Beeinträchtigungen entstehen. Alleine die Lichtfarbe einer LED-Leuchte wirkt sich auf das Befinden und somit die Leistungsfähigkeit der Werker aus. Hinsichtlich der Lichtfarbe sollte man folgende Grundregeln kennen:

Kaltweißes Licht: Anregende Wirkung auf den Menschen (3330 bis 5300 Kelvin)

Warmweißes Licht: Wirkt entspannend und beruhigend (2700 bis 3300 Kelvin)

Entsprechend kommt es beim Einsatz am Montagearbeitsplatz auf eine ausgewogene Mischung an. Hier wird eine Lichtfarbe um 4000 Kelvin empfohlen. Diese befindet sich zwischen dem warm weißen Lichtton einer Glühbirne (2500 bis 2700 Kelvin) und normalem Tageslichtweiß, dessen Wert 5800 bis 6500 Kelvin beträgt.

Auch sogenannte „Multischatten“ können zu einer Belastung für die Augen der Mitarbeiter werden. Hierbei entstehen durch einzelne Lichtspots harte Schatten, die sich zudem überlagern. Eindeutige Ermüdungserscheinungen und nachlassende Konzentration lassen dadurch nicht lange auf sich warten. Eine LED-Industrieleuchte hingegen produziert durch seine homogene Beleuchtung ausschließlich weiche Schatten, wodurch die Augen deutlich weniger beansprucht werden. Dies ist auch bei flackerfreiem Licht von hochfrequenten LED-Industrieleuchten der Fall. Alles andere ist am Montagearbeitsplatz kontraproduktiv, denn bereits nicht bewusst wahrnehmbares, niederfrequentes Flackern verursacht Belastungen. Im kostenfreien Leitfaden über Ergonomie finden Sie viele weitere Praxis-Tipps.

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