Interoperabilität ermöglicht eine nahtlose Zusammenarbeit von mobilen Robotern und Systemen unterschiedlicher Hersteller. Wie die Standardisierung von Systemen und der Einsatz von Plattformen zu höherer Effizienz und Flexibilität in der Logistik führen, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Die Logistikbranche steht heute vor der Herausforderung, eine Vielzahl unterschiedlicher Technologien und Systeme miteinander zu verbinden. In vielen Produktionen, Lagern und Distributionszentren sind mobile Roboter unterschiedlicher Hersteller im Einsatz, die jedoch oft nicht harmonisch zusammenarbeiten können. Diese Heterogenität erschwert die Automatisierung von Abläufen und führt so zu Ineffizienz.
Interoperabilität steht für die Fähigkeit verschiedener Systeme, reibungslos miteinander zu kommunizieren und zusammenzuarbeiten. Hier ermöglicht sie es, unterschiedliche Roboterflotten und Transportfahrzeuge in einem gemeinsamen System zu steuern. Damit können Unternehmen ihre Prozesse optimieren, Kosten senken und die Flexibilität ihrer Logistik deutlich erhöhen. Ohne interoperable Lösungen sind komplexe Integrationsprojekte erforderlich, die aufwendig und teuer sind. Interoperabilität hingegen bietet einen Weg zu effizienteren und zukunftssicheren Logistikprozessen.
Effizienzsteigerung durch FTS-Integration
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VDA 5050: Der Weg zur Interoperabilität
Die VDA 5050 ist eine standardisierte Schnittstelle, welche die Kommunikation zwischen verschiedenen fahrerlosen Transportsystemen (FTS) und einer zentralen Leitsteuerung ermöglicht. Sie bietet eine einheitliche Sprache für unterschiedliche Hersteller und gewährleistet so eine reibungslose Integration und Steuerung hybrider Flotten. Die VDA 5050 wurde vom Verband der Automobilindustrie (VDA) in Zusammenarbeit mit dem Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) und mit Unterstützung des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) entwickelt.
Eine Plattform für sämtliche Materialflüsse
„Um die Vorteile der Interoperabilität voll auszuschöpfen, benötigen Unternehmen eine Plattform, mit der sich alle eingesetzten Transportmittel zentral steuern lassen“, sagt Dr. Philipp Schäfers, Head of Partner Management & Business Development, SYNAOS. „Unsere Intralogistics Management Platform (IMP) ist ein solches System.“ Es ermöglicht die ganzheitliche Steuerung und Optimierung komplexer Materialflüsse durch die Integration von Transportressourcen verschiedener Hersteller.
In die Plattform ist ein Verkehrsmanagement integriert, das den Verkehrsfluss entlang der Routen steuert und Staus vermeidet. „Für jedes Fahrzeug wird die optimale Route ermittelt, um eine effiziente Bewegung zu gewährleisten“, erklärt Dr. Philipp Schäfers. „Zudem überwacht und visualisiert das System den Status auf dem Shopfloor, einschließlich aller Fahrzeug-, Auftrags- und Gerätemeldungen, sodass alle Abläufe in der Produktion und Logistik stets im Blick sind.“
Um die Vorteile der Interoperabilität voll auszuschöpfen, benötigen Unternehmen eine Plattform, mit der sich alle eingesetzten Transportmittel zentral steuern lassen.
Mithilfe spezieller Computer-Vision-Technologie und Standard-Hardware werden auch bisher nicht digitalisierte Transporteinheiten, wie von Menschen gesteuerte Flurförderzeuge, erfasst und in das System eingebunden. Dadurch lassen sich auch manuelle Prozesse besser planen und optimieren. Letztendlich werden sämtliche zur Verfügung stehende Transportressourcen in das System eingebunden.

Standardisierung von Hardware als notwendiger Schritt
Zusätzlich zu der softwareseitigen Standardisierung spielt auch die Hardware-Standardisierung eine entscheidende Rolle für die Interoperabilität in der Logistik. „Insbesondere die Ladeinfrastruktur stellt eine Herausforderung dar, da verschiedene Roboter und fahrerlose Transportsysteme oftmals unterschiedliche Ladesysteme benötigen“, so Matthieu Ebert, Director Product & Technology von Wiferion – a PULS brand. Dies führt zu aufwendigen Installationen und erhöhten Betriebskosten.
Die Ladeinfrastruktur stellt oftmals eine Herausforderung dar, da verschiedene Roboter und fahrerlose Transportsysteme meist unterschiedliche Ladesysteme benötigen.
Eine Lösung bietet die Einführung von kabellosen, induktiven Ladesystemen, die flexibel für unterschiedliche Fahrzeugtypen genutzt werden können. Diese Art der Ladetechnologie ermöglicht es, mobile Roboter unabhängig von Hersteller und Batterietyp aufzuladen. Ein Beispiel hierfür ist das etaLINK-System von Wiferion, das eine effiziente Energieübertragung bietet. Das etaLINK-System besteht aus einer Wallbox, einem Ladepad sowie der im Fahrzeug verbauten Elektronik, die eine Empfängerspule und einen Energiespeicher umfasst. Diese Komponenten ermöglichen eine schnelle und berührungslose Energieübertragung. Selbst kurze Stopps reichen für eine Aufladung, da der induktive Ladevorgang mit hohen Strömen vollautomatisch in weniger als einer Sekunde startet. „Mit Wireless Charging lässt sich die Ladeinfrastruktur standardisieren“, betont Matthieu Ebert. „So können nicht nur Kosten gesenkt, sondern auch eine effiziente Skalierung von großen, heterogenen Flotten realisiert werden.“

Die passende Peripherie für mobile Roboter
Um mobile Roboter in der Logistik effizient zu integrieren, ist neben der Software- und Ladeinfrastruktur auch die passende Peripherie von entscheidender Bedeutung. Mithilfe geeigneter Konstruktionen lassen sich mobile Transportroboter an unterschiedliche Transportaufgaben anpassen. Ein wichtiger Aspekt ist die Flexibilität dieser Peripherie. Statt starrer, geschweißter Gestelle sind modulare Systeme von Vorteil, die sich individuell erweitern und verändern lassen. So bieten unsere Base Carts eine universelle Basis, die sich einfach mit unterschiedlichen Aufbauten kombinieren lässt. Die standardisierten Basiswagen sind an die Spezifikationen bekannter Hersteller angepasst. Dadurch wird beispielsweise gewährleistet, dass die Sensorik der Fahrzeuge nicht verdeckt wird und sie ihre Funktion sicher ausüben können.
Die Base Carts sind an die Abmaße von Europaletten angepasst und bieten somit eine Standardschnittstelle zu unseren Top Modulen.
„Die Base Carts sind an die Abmaße von Europaletten angepasst und bieten somit eine Standardschnittstelle zu unseren Top-Modulen“, erklärt Hannes Fröhlich, Product Manager Robotics bei item. „Sie können entsprechend den Anforderungen im Transportprozess individuell konstruiert werden und bieten damit ein Maximum an Flexibilität.“ Dieser Aspekt ist vor allem auch für heterogene Flotten von Bedeutung. So können Transportroboter verschiedener Hersteller mit passenden Modulen ausgestattet werden, ohne dass umfangreiche Anpassungen nötig sind. Die Verwendung von standardisierten Schnittstellen und Aufbauten trägt im Ergebnis dazu bei, die Effizienz zu erhöhen und die Implementierung in bestehende Prozesse zu erleichtern. Dank der Anpassbarkeit der Aufbauten können Unternehmen schnell auf Änderungen in den Produktions- oder Logistikprozessen reagieren, ohne große Investitionen in neue Hardware tätigen zu müssen.
Fazit: Interoperabilität bringt viele Vorteile für die Logistikbranche
Interoperabilität ermöglicht eine effiziente Nutzung von Transportressourcen, da sämtliche Systeme nahtlos miteinander kommunizieren können. Dies reduziert die Komplexität und Kosten für die Integration neuer Technologien erheblich, was besonders in Produktionsumgebungen mit einer Vielzahl an unterschiedlichen Systemen von großer Bedeutung ist.
Ein entscheidender Vorteil der Interoperabilität ist zudem die gesteigerte Flexibilität. Unternehmen können ihre Logistikflotten je nach Bedarf anpassen und erweitern. So sind sie in der Lage, leichter und flexibel auf veränderte Marktanforderungen und Kundenbedürfnisse zu reagieren.
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