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Arbeitsplatzgestaltung in der Produktion: Produktivitätsseigerung und Gesundheitsprävention durch Ergonomie

Arbeitsplatzgestaltung in der Produktion im Überblick

Von höhenverstellbaren Arbeitstischen bis zum Einsatz der richtigen Lichtfarbe: So werden ideale Voraussetzungen für Produktivität und die Prävention arbeitsbedingter Erkrankungen geschaffen. 

Die Arbeitsplatzgestaltung in der manuellen Produktion schafft Voraussetzungen dafür, dass Produkte in hoher Qualität effizient gefertigt beziehungsweise montiert werden können. Hierbei spielt die Ergonomie eine entscheidende Rolle. Doch was heißt „ergonomisch“ in der Industrie konkret und was bewirken ergonomische Maßnahmen? Marius Geibel, item Experte für ergonomische Arbeitsplatzsysteme, beschreibt die Vorteile von Ergonomie mit diesen Worten: „Oft wird Ergonomie mit überflüssigen Kosten für eine Wohlfühloase gleichgesetzt. In einem ganzheitlichen Ansatz ist aber die Steigerung der Produktivität ein integraler Bestandteil der Definition von Ergonomie. In der Praxis gehen Ergonomie und Effizienz eine Symbiose ein. Wer nicht unnötig belastet wird, arbeitet motivierter und bringt bessere Leistung. Ergonomie stellt den Erhalt der Arbeitskraft auf Dauer sicher.“ Im Folgenden erklären wir in einem Rundgang durch die Arbeitsplatzgestaltung in der Produktion die jeweiligen Ergonomie-Grundlagen und geben Praxis-Tipps.

Darum lohnt sich Ergonomie in der Industrie

Ergonomische Arbeitsplatzgestaltung ist eine Investition in die Zukunft: Im kostenfreien Leitfaden erfahren Sie, wie Sie damit die Wertschöpfung erhöhen sowie die Gesundheit, Motivation und Leistungsfähigkeit der Mitarbeitenden erhalten.
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Arbeitstische für die Arbeitsplatzgestaltung in der Produktion

Für die Arbeit in der manuellen Fertigung empfiehlt sich der Einsatz von höhenverstellbaren Arbeitstischen. Diese ermöglichen es, am Arbeitsplatz zwischen Sitzen und Stehen zu wechseln, was für die notwendige Entlastung sorgt. Wer mehrere Stunden in derselben Position verbringt, riskiert Verspannungen, aus denen chronische Leiden entstehen können. Daher sind höhenverstellbare, ergonomische Industriearbeitstische ein wesentlicher Baustein für den Erhalt der Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter. Wechsel sollte man schnell vornehmen können, daher ist elektrische Höhenverstellbarkeit klar im Vorteil.

Bei elektrisch höhenverstellbaren Arbeitstischen lassen sich verschiedene Höheneinstellungen speichern und etwa beim Schichtwechsel direkt abrufen.

Ein hochwertiges ergonomisches Arbeitsplatzsystem wie das von item verfügt daher über kraftvolle Elektromotoren, mit denen die Höhenverstellung zügig verändert werden kann. Zusätzlich lassen sich verschiedene Höheneinstellungen speichern und etwa beim Schichtwechsel direkt abrufen. Nach einer kurzen Einführung wählen die Mitarbeiter eigenverantwortlich die für sie ideale und schonendste Einstellung und nehmen bei Bedarf jederzeit Anpassungen vor. Größe, Traglast und Art des Tisches hängen von den prozessbedingten Anforderungen ab. Bei der Auswahl des Tischmaterials sollte man darauf achten, dass sowohl die Blendung durch Reflexionen als auch unangenehme Kontakttemperaturen verhindert werden.

Sitzen und Stehen im Wechsel, je nach Aufgabe – elektrisch höhenverstellbare Industriearbeitstische machen es per Knopfdruck möglich.

Ergonomische Arbeitsstühle für die manuelle Montage

Auf das Wohlbefinden des Mitarbeiters in der Produktion hat die Qualität des Arbeitsstuhls einen entscheidenden Einfluss. In seinem Bewegungsspielraum sollte er demnach nicht eingeengt werden. Vielmehr geht es darum, mit ergonomischen Arbeitsstühlen an Arbeitsplätzen in der Produktion dynamisches Sitzen zu ermöglichen – also einen möglichst häufigen Wechsel von Position und Haltung. Dadurch lassen sich einseitige Belastungen und die übermäßige Beanspruchung bestimmter Muskelgruppen gezielt verhindern. Mit einem ergonomischen Arbeitsstuhl für die Industrie wird dynamisches Sitzen durch die synchrone Bewegung von Sitzfläche und Rückenlehne unterstützt. Die Sitzfläche ist dann optimal, wenn sie eine leichte Neigung nach vorne besitzt und drehbar ist. Wenn die Neigung und Höhe der Rückenlehne mit justierbarem Gegendruck verstellt werden kann, ermöglicht dies jederzeit eine optimale Arbeitshaltung. Doch es kommt nicht nur auf die Gestaltung beziehungsweise Technik am Arbeitsplatz (Verhältnisergonomie) an, sondern auch auf das Verhalten der Mitarbeiter (Verhaltensergonomie). Eine verhaltensergonomische Infografik für korrektes Sitzen von item zeigt beispielsweise, wie man sich auf dem Stuhl optimal positioniert.

Da er optimal an den jeweiligen Mitarbeiter angepasst werden kann, schont ein ergonomischer Stuhl für die manuelle Produktion den Rücken.

Zusätzlich sollten ergonomische Arbeitsstühle für den Einsatz in der Industrie über gebremste Rollen verfügen – beziehungsweise Counterstühle mit erhöhter Sitzposition sollten Rollen aufweisen, die unter Last blockieren. Durch diese einfache, aber effektive Technik wird das Risiko von Arbeitsunfällen reduziert, ohne dass die Mobilität darunter leidet. Idealerweise sind Arbeitsstühle am Montagearbeitsplatz so beschaffen, dass Mitarbeiter in der Lage sind, im Sitzen intuitiv alle Einstellmöglichkeiten zu nutzen. Da er optimal an den jeweiligen Mitarbeiter angepasst werden kann, schont ein ergonomischer Stuhl für die Arbeitsplatzgestaltung in der manuellen Produktion den Rücken. Zu den weiteren Qualitätsmerkmalen eines hochwertigen Industriestuhls zählt ein leicht zu reinigendes Sitz- und Rückenpolster. Es ist resistent gegen Schmierstoffe oder Reinigungsmittel und hat eine hohe Lebensdauer.

Bedeutung des Greifraums am Arbeitsplatz

Jeder Mensch ist verschieden. Anhand des Greifraums zeigt sich dies in besonderem Maße – und eben auch, warum an einer ergonomischen Arbeitsplatzgestaltung in der Produktion kein Weg vorbeiführt. Beim Greifraum handelt es sich um den Bereich eines Arbeitsplatzes, in dem ein Mitarbeiter jede Stelle vertikal oder horizontal mit den Händen erreichen kann, ohne dabei seinen Sitz- oder Steharbeitsplatz zu verlassen. Angesichts spezifischer Körpermaße und Anforderungen fällt jeder Greifraum individuell aus. Mittels eines modularen und flexiblen ergonomischen Arbeitsplatzsystems und seines breiten Spektrums an Komponenten lässt sich diese Individualität optimal berücksichtigen. Generell setzt sich der Greifraum aus Einhandzone, erweiterter Einhandzone und Beidhandzone zusammen. Er ist auf der unteren Abbildung dargestellt. In der Einhandzone (orange) sollte man oft benötigtes Material und Werkzeug platzieren, damit der Körper nicht gedreht werden muss, um diese zu erreichen. Hier wird der Nutzen von Ergonomie besonders deutlich.

So wird der Greifraum am Montagearbeitsplatz aufgeteilt: Einhandzone (orange), erweiterte Einhandzone (hellblau) und Beidhandzone (grün).

Durch Schwenkarme (mit idealerweise drei Gelenken) an Komponenten zur Material- und Werkzeugbereitstellung lässt sich gewährleisten, dass jeder Mitarbeiter individuelle Einstellungen vornehmen kann. Eine solche Flexibilität ermöglicht kurze Zugriffszeiten und körperliche Entlastungen gleichermaßen. Für weniger häufig benötigtes Material und Werkzeug ist die erweiterte Einhandzone (hellblau) vorgesehen. Sie umfasst auch Bereiche außerhalb des Arbeitstisches, etwa bei der Zuhilfenahme von mobilen höhenverstellbaren Bereitstellungswagen. In der Zweihandzone (grün), die sich direkt vor dem Mitarbeiter befindet, erfolgt die wertschöpfende Tätigkeit. Hier werden also Produkte gefertigt. An dieser Stelle ist auch die Sehleistung optimal.

Rolle der Beleuchtung für die Arbeitsplatzgestaltung in der Produktion

Aktuell wird die Bedeutung von Licht für die ergonomische Arbeitsplatzgestaltung in der Produktion noch unterschätzt. Dies hat die Ergonomie-Studie „Wie ergonomisch arbeiten Unternehmen in der manuellen Fertigung?“ von item gezeigt, bei der auch nach den häufigsten ergonomischen Lösungen gefragt wurde. Während 76 % der befragten Unternehmen auf ergonomische Arbeitsstühle und 75 % auf entsprechende Arbeitstische setzen, sind es bei der Beleuchtung nur 55 %. Hier hat sich jedoch ebenfalls eine bestimmte Technik-Lösung bewährt, genauer gesagt: LED-Industrieleuchten. Entscheidende Bedeutung kommt der Lichtfarbe der LED-Leuchte an Arbeitsplätzen zu. In puncto Lichtfarbe, die in Kelvin (K) angegeben wird, ist folgende Unterscheidung wichtig:

  • Kaltweißes Licht: 3330 bis 5300 K; anregende Wirkung auf den Biorhythmus
  • Warmweißes Licht: 2700 bis 3300 K; wirkt entspannend und beruhigend

An Arbeitsplätzen in der manuellen Montage kommt es auf Ausgewogenheit an. Schonend und produktivitätsfördernd wirkt eine Lichtfarbe von circa 4000 K. Sie liegt in der Mitte zwischen dem warmweißen Licht einer Glühbirne (ca. 2700 K) und Tageslichtweiß (über 5300 K). Neben einer unpassenden Lichtfarbe können auch Multischatten negative Auswirkungen auf die Augen haben. Multischatten sind durch einzelne Lichtspots entstehende harte Schatten, die sich überlagern. Ermüdungserscheinungen und eine verminderte Konzentrationsfähigkeit sind die Folge. LED-Industrieleuchten wirken dem mit ihrer Technik entgegen, da sie aufgrund der homogenen Beleuchtung nur weiche Schatten produzieren. Diese Eigenschaft, wie auch das flackerfreie Licht von hochfrequenten LED-Industrieleuchten, sorgt für eine deutliche Entlastung der Augen. Obwohl etwa niederfrequentes Flackern nicht bewusst wahrgenommen werden kann, führt es zu Kopfschmerzen und Unwohlsein.

Sorgfältig ausgewählte LED-Industrieleuchten am Arbeitsplatz schonen dank korrekter Farbtemperatur und der Vermeidung von Multischatten die Augen.

Informationsbereitstellung in der manuellen Produktion

Ergonomisch sollte auch die Informationsbereitstellung am Arbeitsplatz ausfallen. Es wird empfohlen, entsprechende Informationen so anzubringen, dass die Wichtigkeit von innen nach außen abnimmt. Um überflüssige Drehungen des Kopfes auszuschließen, sind insbesondere hoch angebrachte Informationen zu vermeiden. Im Zuge des vermehrten Einzugs der Digitalisierung in der Montage finden sich auch immer häufiger Monitore am Industriearbeitsplatz. Hier gibt es ebenfalls passendes Zubehör zur individuellen Anpassung: Durch schwenkbare Monitorarme lassen sich Monitore präzise und vor allem individuell ausrichten, um entsprechende körperliche Belastungen zu verhindern. Generell sollten Bildschirme nie seitlich und stattdessen direkt im Blickfeld des Mitarbeiters platziert werden.

Verkettung von Arbeitsplätzen und ergonomische Materialbereitstellung

Arbeitsplätze in der manuellen Produktion sind optimalerweise für verschiedene logistische Konzepte geeignet, sodass etwa von der Einzelfertigung auf Fließmontage gewechselt werden kann. Für eine solche Umstellung wird ein Arbeitsplatzsystem für die Industrie benötigt, das nicht nur über alle erforderlichen Komponenten verfügt, sondern auch flexibel anpassbar ist. In der Einzelmontage eingesetzte Arbeitsplatzmöbel sollten weiterhin genutzt werden können. Da für eine Fließfertigung Arbeitsplätze miteinander verbunden werden müssen, kommen Verkettungsmittel wie Rollenbahnen und Transportwagen im Sinne der Lean Production zum Einsatz.

Modulare Transportwagen ermöglichen für jeden Anwendungsfall die optimale Bauform, passende Ausstattung und ideale Größe.

Transportwagen sind nur dann effizient, wenn sie über einen modularen Aufbau verfügen und sich somit mit wenigen Handgriffen modifizieren lassen. Auf diese Weise ermöglichen sie mit ihrer Technik für jeden Anwendungsfall die optimale Bauform, passende Ausstattung und ideale Größe. Gleichzeitig zeigt gerade die Materialbereitstellung die Wirksamkeit ergonomischer Arbeitsplatzgestaltung in der Produktion: Belastende Bewegungen wie schweres Heben werden vermieden, was zu einer schnelleren Bereitstellung und weniger Belastungen führt. Die unmittelbare Verknüpfung von Ergonomie am Arbeitsplatz und Lean-Intralogistik bezeichnet item als „ergologistic“, wofür spezielle Komponenten zur Verfügung stehen: Ergonomische Arbeitsplätze lassen sich etwa durch Tabletts mit Anschlagprofil einfach über die Rückseite mit Kleinteilen in Standard-Behältern bestücken.

Auch bei der Materialbereitstellung am industriellen Arbeitsplatz gemäß der Lean Production spielt Ergonomie eine Rolle.

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