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Optimierte Mensch-Maschine-Kommunikation auf dem Shopfloor

Durch den zunehmenden Automatisierungsgrad verändern sich auch die alltäglichen Aufgaben der Mitarbeiter.

Häufig sind sie gleichzeitig für mehrere Bereiche und Maschinen zuständig. Hier zeigt sich jedoch eine auffällige Diskrepanz: Die Mensch-Maschine-Kommunikation (MMK) hat sich in der praktischen Anwendung nicht im selben Maße weiterentwickelt. Wenn lediglich Signalleuchten oder fest montierte Monitore zum Einsatz kommen, wird dies der Geschwindigkeit und Flexibilität der heutigen Produktion nicht gerecht. Stattdessen sind erhöhter Abstimmungsbedarf und Maschinenstillstände die Folge. Genau an diesem Punkt setzt das 2016 von Michael Reutter und Benjamin Schaich gegründete Start-up aucobo an: Durch eine plattformunabhängige Software wird nicht nur die Kommunikation von Mensch und Maschine, sondern auch die Koordination innerhalb der Belegschaft gezielt verbessert. Mit seinem Konzept für die Industrie 4.0 konnte das junge Unternehmen bereits Kunden wie Audi und Continental gewinnen.

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Kommunikation in mehrfacher Hinsicht vereinfachen

Im Fokus der Lösungen für Mensch-Maschine-Kommunikation von aucobo stehen die Analyse von Maschinendaten und deren anschließende Verteilung an die Mitarbeiter. Dies gilt es zu präzisieren: „Bei uns heißt ‚verteilen‘ nicht, dass Aufgaben einfach jemandem zugewiesen werden. Stattdessen stimmen sich die Mitarbeiter hinsichtlich der Frage, wer eine Aufgabe übernimmt, selbst ab“, erklärt Michael Reutter. Gleichzeitig lassen sich die Arbeitsergebnisse unkompliziert dokumentieren: Die zuständigen Schnittstellen für die Interaktion von Mensch und Maschine und den Mitarbeitern untereinander sind spezielle Smart Wearables für den Einsatz in der Industrie. Obwohl die Software von aucobo plattformunabhängig ist, bieten sich insbesondere Smartwatches für ihre Anwendung direkt am Shopfloor an.

Ganz gleich, ob Smartwatch, Smartphone oder Tablet – es ist entscheidend, immer die passenden Geräte für die jeweiligen Anwender und den Anwendungsfall auszuwählen.

Dies zeigt sich etwa anhand des Arbeitsalltags von Instandhaltern oder Maschinenbedienern. Bei zahlreichen typischen Bewegungen werden in diesen Berufen freie Hände benötigt. Wenn die Software für die Mensch-Maschine-Kommunikation von aucobo nur auf dem Smartphone verfügbar wäre, würden viele Nachrichten untergehen. So hingegen ist beides möglich – ungestörtes, konzentriertes Arbeiten und eine unaufdringliche Benachrichtigung durch die Maschine: „Nehmen wir an, bei allen Benachrichtigungen müssten die Maschinenbediener ihr Smartphone herausholen. Dann wären sie schnell genervt“, betont Herr Reutter. Logistiker hingegen sind größere Displays und häufig sehr schnelle Scanner gewohnt, sodass speziell für diesen Anwendungsfall entwickelte Smartwatches mit Laserscanner und größerem Display genutzt werden. Ganz gleich, ob Smartwatch, Smartphone oder Tablet – es ist entscheidend, immer die passenden Geräte für die jeweiligen Anwender und den Anwendungsfall auszuwählen. Denn nur wenn die Mitarbeiter einen Mehrwert darin sehen und sich nicht eingeschränkt fühlen, wird eine Lösung dauerhaft genutzt.

So wird Mensch-Maschine-Kommunikation (MMK) einfacher denn je

Der aucobo core übernimmt im dreistufig aufgebauten System von aucobo die Funktion des „Gehirns“. Besondere Bedeutung kommt hier dem Workflow Editor zu: Per Drag-and-Drop lassen sich einfach und flexibel eigene Apps entwickeln, die veränderten Prozessen Rechnung tragen. Dies gilt auch für den Werker am Shopfloor: „Nehmen wir an, ein Mitarbeiter hat eine Verbesserungsidee. Dann kann er das im System schnell selbst umsetzen, ohne auf die IT angewiesen zu sein“, sagt Michael Reutter. Überhaupt setzt aucobo nicht allein auf eine verbesserte Mensch-Maschine-Kommunikation. Ebenso entscheidend ist, wie gesagt, die Optimierung der Abstimmung innerhalb der Teams. Beispielsweise genügt es, einen QR-Code einzuscannen, um im System gespeicherte Rollen von Mitarbeitern anzupassen. Auf diese Weise wird die Selbstorganisation der Belegschaft nachhaltig gefördert.

Mitarbeiter erhalten ihre Aufgaben durch die Software auf ihren mobilen Endgeräten: aucobo mobile passt sich dank eines flexiblen Frameworks automatisch an die jeweilige Hardware an.

Für eine nahtlose Verbindung des aucobo cores und den vorhandenen Systemen und Maschinen sorgt der aucobo connector. Sämtliche eingehenden Signale werden in die aucobo-eigene Sprache umgewandelt und an den aucobo core weitergeleitet. Hier werden die Daten analysiert und anschließend werden die Aufgaben an die Mitarbeiter verteilt, basierend auf Faktoren wie Verfügkarkeit und Qualifikation. Diese erhalten ihre Aufgaben durch die Software auf ihren mobilen Endgeräten: aucobo mobile passt sich dank eines flexiblen Frameworks automatisch an die jeweilige Hardware an. Zudem wird sichergestellt, dass Nachrichten nicht verloren gehen. Sollte aktuell keine Verbindung vorhanden sein, werden entsprechende Nachrichten direkt verschickt, wenn diese wieder funktioniert. Eine zusätzliche Funktion gewährleistet, dass Nachrichten an einen Stellvertreter weitergeleitet werden, falls der zunächst vorgesehene Mitarbeiter nicht verfügbar ist.

Durch die Ausspielung auf Smartwatches werden die Mitarbeiter in ihrer Arbeit zu keinem Zeitpunkt eingeschränkt und wichtige Informationen gehen nicht verloren.

Spezielle Covid-19-App für eine sichere Produktion

Umfassende Produktionsstopps waren in der Industrie eine unmittelbare Folge der Covid-19-Pandemie. Wie in anderen Bereichen der Wirtschaft hat jedoch der sprichwörtliche Erfindergeist schnell effektive Lösungen gefunden: Dazu zählt auch die spezielle Covid-19-App von aucobo. Herr Reutter berichtet von ausführlichen Befragungen: „Unsere Kunden waren davon natürlich auch betroffen. Neben der eigentlichen Infektionsthematik haben sie sich etwa gefragt, wie man trotz einer notwendigen Trennung von Arbeitsschichten die Kommunikation aufrechterhält.“ Daher wollte das Unternehmen seine Kunden schnell mit einer individuellen Lösung unterstützen. Hier kommt es mehr auf den Austausch der Mitarbeiter untereinander als auf die Kommunikation zwischen Mensch und Maschine an.

Durch die Anonymisierung wird die Privatsphäre der Mitarbeiter bei der Nutzung der Covid-19-App jederzeit gewahrt.“

Die Covid-19-App berücksichtigt die maßgeblichen Aspekte des Infektionsschutzes in der Industrie. So kann es im Arbeitsalltag schnell passieren, dass der empfohlene Mindestabstand von 1,5 Metern vergessen wird. Sollte dies geschehen, wird ein Warnhinweis an die betroffenen Personen verschickt. Im Falle einer Infektion ist aufgrund eines „Kontakt-Tagebuchs“ nachvollziehbar, mit wem der Infizierte Kontakt hatte. Durch eine Anonymisierung wird dabei die Privatsphäre der Mitarbeiter jederzeit gewahrt. Eine Foto-Funktion für eine einfache Dokumentation und Walkie-Talkie-Option für Smartwatches sind zudem die passenden Antworten auf die durch veränderte Schichtzeiten prinzipiell erschwerte Ausgangslage in Sachen Kommunikation.

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