Immer informiert sein

Lean Production: Definition, Erklärung, Konzept und Vorteile

Lean Production einfach erklärt: Definition, Konzept, Methoden

Lean Production kurz zusammengefasst:

– Lean Production ist eine Philosophie der kontinuierlichen Verbesserung zur Reduzierung von Durchlaufzeiten.

– Zentral ist die Vermeidung von Verschwendung (Muda, Mura, Muri).

– Hauptziele sind: Produktivitätssteigerung, niedrigere Kosten, mehr Flexibilität und höhere Produktqualität.

– Die historischen Wurzeln liegen im Toyota Production System (TPS) und dem Buch „The Machine That Changed the World“.

– Wichtige Prinzipien sind: kontinuierlicher Verbesserungsprozess (KVP), Pull-Prinzip, Kanban und 5S-Methode.

Was ist Lean Production?

Lean Production (schlanke Produktion) ist ein Konzept, das auf die Optimierung von Produktionsprozessen abzielt. Im Fokus steht die Minimierung von Verschwendung, um die Effizienz zu steigern. Hierbei werden Ressourcen wie Mitarbeitende, Material und Betriebsmittel sparsam und effektiv genutzt.

Wichtige Aspekte von Lean Production

– Es handelt sich um eine Philosophie der kontinuierlichen Verbesserung.

– Ziel ist die Senkung der Durchlaufzeiten: Zum Durchlauf gehören die Produktion und die Liegezeiten zwischen einzelnen Prozessen oder während der Lagerung.

– Eine Senkung der Durchlaufzeit steigert die Produktivität.

– Weitere Vorteile sind hohe Produktqualität und Flexibilität sowie niedrige Kosten.

Ziele der Lean Production: Häufiges Missverständnis

– Oft wird fälschlicherweise behauptet, es ginge bei Lean Production um die Einsparung von Arbeitskräften.

– Wahrheit: Lean Production ist eine Wachstumsstrategie.

– Denn durch die Senkung der Durchlaufzeiten werden immer mehr Kundenaufträge und Marktanteile generiert.

– Der Absatz steigt ebenfalls: Mehr Produkte müssen hergestellt werden.

– Dafür benötigt man nicht weniger, sondern zusätzliche Mitarbeitende.

FAQ zum Lean Production Systembaukasten

Ob Komponenten, technische Details oder Lean-Methoden: Lernen Sie in kurzen Videos die Vorteile von Lean Production mit item kennen.
ZUR PLAYLIST

Woher kommt das Konzept der Lean Production?

Das Konzept „Lean Production“ hat folgenden Ursprung: den japanischen Automobilhersteller Toyota und sein Toyota Production System (TPS) aus den 1950er Jahren.

Im Fachbuch „The Machine That Changed the World: The Story of Lean Production“ (1990) von James P. Womack, Daniel Roos und Daniel T. Jones wurde TPS als „Lean Production“ bezeichnet. Das Buch nennt man häufig nur „MIT-Studie“. In Deutschland ist „schlanke Produktion“ ebenfalls geläufig.

Gut zu wissen: Lean Production entstand nicht in Japan. Es handelt sich um die westliche Interpretation des TPS. Bis zum Erscheinen der MIT-Studie wurde das effiziente System im Westen kaum beachtet.

Sind Lean Production und Lean Management identisch?

Nein, Lean Production und Lean Management sind nicht identisch. Lean Production ist ein spezifischer Bereich des Lean Managements, der sich auf die Optimierung von Fertigungsprozessen fokussiert. Lean Management wiederum ist ein umfassenderer Ansatz, der die gesamte Unternehmensorganisation betrifft. Deshalb zählt es zu den BWL-Grundlagen.

Doch einen Aspekt sollten Sie nicht übersehen: Lean Management ist aus der Lean Production hervorgegangen. Und nicht umgekehrt. Lean Administration und Lean Accounting sind Spezialdisziplinen. Sie haben das Ziel, Prozesse in der Verwaltung beziehungsweise im Rechnungswesen zu optimieren. Der Begriff „Lean Manufacturing“ ist ein Synonym für Lean Production.

Was ist Kaizen?

Das traditionelle japanische Konzept „Kaizen“ ist die Basis für die kontinuierliche Verbesserung in der Lean Production. Der Kaizen-Begriff besteht aus den japanischen Wörtern für „Veränderung“ beziehungsweise „Wandel“ (Kai) und „zum Guten“ (Zen). Er bezieht sich sowohl auf den privaten als auch auf den beruflichen Bereich.

Kaizen bedeutet:

– Verbesserung ist eine niemals endende Aufgabe.

– Seien Sie mit Ihren Ergebnissen niemals vollständig zufrieden.

– Es gibt immer weiteres Verbesserungspotenzial.

– Diese Haltung bildet die Grundlage für eine positive Fehlerkultur.

– Alle Bereiche eines Prozesses sind wichtig und tragen zur Gesamtverbesserung bei.

– Der schwedische Manager Jan Carlzon bringt es auf den Punkt: „Man kann eine Sache nicht um 1000 Prozent verbessern, aber 1000 kleine Dinge um ein Prozent.“

Was ist der Unterschied zwischen Kaizen und KVP?

Darin besteht der Unterschied zwischen Kaizen und KVP:

  • Kaizen ist eine grundsätzliche Haltung.
  • Der KVP ist eine konkrete Methodik der schlanken Produktion.

Im kontinuierlichen Verbesserungsprozess (KVP) lebt die Kaizen-Philosophie global weiter. Sie gehört heute zum Standardrepertoire in der Fertigung.

Der iterative PDCA-Zyklus ist im kontinuierlichen Verbesserungsprozess entscheidend. Er besteht aus den Schritten „Plan“, „Do“, „Check“ und „Act“. Hier kommt es auf Hands-on-Mentalität und experimentelles Vorgehen an. Formulieren Sie für den PDCA-Zyklus eine These und überprüfen Sie diese in der Praxis.

Hat sich Ihre Annahme als richtig erwiesen? Dann machen Sie die entsprechende Optimierungsmaßnahme zum Standard. Eigenständige Veränderungen durch die Mitarbeitenden gehören fest zum kontinuierlichen Verbesserungsprozess. Dieser Aspekt wird in Definitionen und Erklärungen der Lean Production oft übersehen.

Aspekt Kaizen KVP (kontinuierlicher Verbesserungsprozess)
Definition Grundsätzliche Lebenshaltung Konkrete Methodik zur Umsetzung von kontinuierlicher Verbesserung
Charakter Philosophie, Denkweise Systematischer, methodischer Verbesserungsprozess
Anwendung In allen Lebensbereichen denkbar In der Produktion
Methodik Kein festgelegter Ablauf PDCA-Zyklus („Plan – Do – Check – Act“)
Vorgehen Grundsätzliches Streben nach Verbesserung Experimentelles Vorgehen mit Hypothesenbildung und praktischer Überprüfung
Beteiligung der Mitarbeitenden Nicht definiert Mitarbeitende führen eigenständig Verbesserungen durch
Fehlerkultur Fehler als Chance zur Verbesserung Fehler und Irrtümer sind erlaubt und Teil des Lernprozesses
Werkzeuge/Hilfsmittel Keine festen Vorgaben z. B. Lean Production Systembaukasten, KVP-Werkstatt
Zielsetzung Stetige Verbesserung aller Prozesse Konkrete Optimierungen zur Reduzierung von Verschwendung, Durchlaufzeiten etc.
Bezug zu Lean Production Grundlage und Wertebasis Operative Umsetzung innerhalb von Lean Production

Lean Production lernen und anwenden

Mitarbeitende benötigen nicht nur eine optimale Einführung in die Lean Production. Sie sind ebenfalls auf Befugnisse und Hilfsmittel angewiesen: Mit dem item Lean Production Systembaukasten entstehen mit wenigen Handgriffen passende Lösungen. Beispielsweise Transportwagen, Regale und weitere Betriebsmittel für schlanke Produktionsprozesse.

– So etablieren Sie eine dauerhafte Lean-Kultur:

– Richten Sie eine KVP-Werkstatt ein, um einen Raum für kontinuierliche Verbesserungen zu schaffen.

– Nutzen Sie ein modulares und flexibles System wie den Lean Production Systembaukasten: Dann können Mitarbeitende unkompliziert neue Ideen und Lösungsansätze testen.

– Realisieren Sie mit dem Lean Production Systembaukasten flexible Betriebsmittel.

– Ermutigen Sie zum Ausprobieren: Sogar Irrtümer und Fehler sind wertvolle Lernquellen im Verbesserungsprozess.

– Fokussieren Sie sich auf kleine, schrittweise Verbesserungen, die langfristig große Effekte erzielen.

– Schaffen Sie also eine optimale technische Grundlage, die den kontinuierlichen Verbesserungsprozess nachhaltig unterstützt.

Über die Qualität des Lean Production Systembaukastens sind sich die Experten einig. „Man kommt im Lean-Production-Bereich an item nicht vorbei, das ist schon mal klar“, sagt Prof. Dr.-Ing. Volker Ahrens von der NORDAKADEMIE Hochschule der Wirtschaft.

Prof. Dr. Constantin May, Gründer und Academic Director des Weiterbildungsinstituts CETPM, ist ebenfalls voll des Lobs: „Anwendungen für Karakuri/LCA bauen wir ausschließlich mit item. Das ist einfach das beste System. Wir arbeiten seit vielen Jahren erfolgreich mit item zusammen. Vorher hatten wir ein anderes System, daher kann ich das anhand meiner Erfahrungen und aus ehrlicher Überzeugung heraus sagen.“

Was ist Verschwendung im Kontext der schlanken Produktion?

Als Verschwendung gilt in der Lean Production alles, was nicht zur Wertschöpfung beiträgt. Es geht also um sämtliche Aktivitäten, die Prozesse in der Produktion unnötig verlängern oder teurer machen.

Sie wissen es durch die Definition von Lean Production: Die schlanke Produktion zielt auf die Reduzierung der Durchlaufzeiten ab. Taiichi Ōno (1912-1990) hat als Erfinder des Toyota Production Systems das Konzept der Lean Production geprägt. Für ihn besaß die Reduzierung von Verschwendung entscheidende Bedeutung.

Ōnos Haltung kommt in diesem Zitat zum Ausdruck: „Alles, was wir tun, ist, den Zeithorizont nicht aus den Augen zu verlieren – von dem Augenblick an, in dem wir einen Kundenauftrag erhalten, bis zu dem Moment, in dem wir das Geld kassieren. Wir verkürzen diesen Zeithorizont, indem wir alles Überflüssige beseitigen.“

Formen der Verschwendung: So hängen die 3M und 7 Muda zusammen

Für alles Überflüssige hält die Lean Production spezielle Begriffe und Erklärungen bereit. Es handelt sich um die 3M: Muda, Mura und Muri. Muda steht für „Verschwendung“. Mura heißt „Unausgeglichenheit“ und Muri bedeutet „Überlastung“.

Mura verursacht ungleichmäßige und instabile Prozesse. So können Muda und Muri entstehen. Deshalb gilt Mura als eigentliche Quelle der Verschwendung. Nach wie vor ist Muda als Begriff am bekanntesten. Das hängt mit der Anschaulichkeit der 7 Muda (= 7 Verschwendungsarten) zusammen. Dazu gehören in der Philosophie der schlanken Produktion nicht wertschöpfende Tätigkeiten. Die 7 Arten der Verschwendung verdeutlichen die Umsetzung des Lean-Production-Konzepts.

Hier sind die 7 Muda und entsprechende Gegenmaßnahmen:

Muda: Überflüssige Materialbewegungen

– Für den Transport von Material werden Ressourcen benötigt. Doch Wertschöpfung entsteht nicht. Zusätzlich können beim Transport Materialschäden entstehen.

– Lösung: Platzieren Sie Arbeitsstationen näher beieinander. Takten und verketten Sie Arbeitsschritte (falls möglich).

Muda: Hohe Lagerbestände

– Ein überfülltes Lager legt Fehler bei der Planung offen: Es gibt keine Übereinkunft hinsichtlich der benötigten Materialmenge.

– Lösung: Stabilisieren und standardisieren Sie Prozesse.

Muda: Unergonomische Bewegungen

– Die Arbeitsplatzgestaltung in der Produktion sollte ergonomische Prinzipien beachten. Belastende Positionen haben für die Mitarbeitenden negative Auswirkungen: Zum einen leidet ihre Gesundheit. Zum anderen benötigen sie für ihre Arbeitsschritte deutlich länger.

– Lösung: Verinnerlichen Sie ergonomische Prinzipien und setzen Sie ein ergonomisches Arbeitsplatzsystem

Muda: Vermeidbare Wartezeiten

– Wartezeiten lassen sich nicht vollständig ausschließen. Doch vermeiden Sie diese bestmöglich: Während der Wartezeit entsteht keine Wertschöpfung.

– Lösung: Lasten Sie die Mitarbeitenden optimal aus (beispielsweise durch Mehrstationenbedienung) und geben Sie ihnen weitere Aufgaben.

Muda: Überproduktion

– Aufgrund einer falschen Einschätzung der Nachfrage wird Kapital zu lange gebunden. Durch die Zeit im Lager kann das Material für die Produkte leiden.

– Lösung: Etablieren Sie das Pull-Prinzip und synchronisieren Sie die Prozesskette mit dem Kundentakt.

Muda: Zu komplexe Prozesse/Overengineering

– Veraltete oder unnötig komplexe Prozesse führen zu Verschwendung. Für verschnörkeltes Produktdesign gilt das ebenfalls: Es kommt nur auf Funktionalität an.

– Lösung: Vertrauen Sie auf kontinuierliche Verbesserung und hinterfragen Sie Prozesse im Unternehmen.

Muda: Ausschuss und Nacharbeit

– Durch Fehler bei der Produktion sind die Arbeitsergebnisse unbrauchbar oder überarbeitungsbedürftig.

– Lösung: Setzen Sie auf Maßnahmen zur Erhöhung der Produktqualität. Beispielsweise durch die Optimierung des Arbeitsplatzes mit der 5S-Methodeoder die Fehlervermeidung mit Poka Yoke.

Umsetzung der Lean Production: Vorteile anhand des Pull-Prinzips erläutert

Die Vermeidung von Verschwendung ist ein zentraler Vorteil der Lean Production. Gleichzeitig erhöhen Sie die Wertschöpfung und setzen Produktionsfaktoren schonend ein. Das Beispiel des Pull-Prinzips macht dies besonders deutlich. Im Gegensatz zum Push-Prinzip wird hier nur ein einziger Prozess gesteuert.

Die bekannteste Umsetzung des Pull-Prinzips ist Kanban:

– Informationsfluss ist entgegengesetzt zum Produktfluss: Die Kundenbestellung bringt den Produktionsprozess in Gang.

– Jede Produktionseinheit bekommt von der vor ihr liegenden Einheit mitgeteilt, was diese benötigt.

– Gefertigt wird anhand des aktuellen Bedarfs, nicht auf Basis von Schätzungen (wie beim Push-Prinzip).

– Das System kann schnell auf Veränderungen der Nachfrage reagieren.

– Überproduktion und unnötige Lagerhaltung werden minimiert.

– Produkte bewegen sich effizienter durch den Prozess, da nur bei Bedarf produziert wird: Die Durchlaufzeit sinkt.

Gleichzeitig ist Kanban nur der Anfang der Optimierung mit dem Pull-Prinzip. Im kontinuierlichen Verbesserungsprozess folgen auf Kanban das FIFO-Prinzip und die Fließfertigung mit One-Piece-Flow. Bei One-Piece-Flow ist keine Zwischenpufferung vorhanden: Hier sind Durchlaufzeit und Bestände am geringsten.

Lean Production: Definitionen und Erklärungen von zentralen Methoden

Die schlanke Produktion spielt auf dem item Blog eine entscheidende Rolle. Über die Jahre ist eine umfangreiche Wissenssammlung entstanden. Nutzen Sie unsere Inhalte als Inspiration für Ihr Unternehmen.

Hier finden Sie eine Auswahl von Definitionen und Erklärungen zentraler Methoden der Lean Production:

Visuelles Management: 5S und Poka Yoke

Heijunka: Die nivellierte Produktion

Six Sigma: Qualitätsmanagement auf Statistikgrundlage

Just-in-time: Logistik auf dem neuesten Stand

Just-in-Sequence: Für eine exaktere Beschaffungslogistik

Der PDCA-Zyklus: Stück für Stück besser werden

One-Piece-Flow: Der direkte Weg zur Lean Production

Die Rolle von Kanban für die Lean Production

Produktionssteuerung: Push- und Pull-Prinzip im Vergleich

Sie interessieren sich für spannende Geschichten und Neuerungen aus der Welt der Lean Production? Dann haben wir das Richtige für Sie: Abonnieren Sie einfach den item Blog über die Box oben rechts!