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Was ist KVP? Kontinuierliche Verbesserung einfach erklärt

Avatar-Foto Oliver Nossol

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Wussten Sie, dass der Erfinder des iPhones eine treffende Beschreibung der kontinuierlichen Verbesserung formuliert hat? 

Steve Jobs ist eine Legende, die Unternehmen weltweit inspiriert. Kaum bekannt, aber wahr: Zum kontinuierlichen Verbesserungsprozess (KVP) äußerte er sich in einem Video-Interview. Seiner Meinung nach gilt in vielen Unternehmen die Devise „Das haben wir schon immer so gemacht“. Das ist die traditionelle Herangehensweise. Für zeitgemäßes Qualitätsdenken braucht es laut Jobs ein anderes Prinzip. Es nähert sich den Arbeitsprozessen wissenschaftlich: „Dann steckt eine Theorie dahinter, warum wir bestimmte Dinge tun. Es gibt eine Beschreibung dessen, was wir tun. Und vor allem gibt es die Möglichkeit, immer zu hinterfragen, was wir tun.“

Darin erkennt Jobs „eine enorm optimistische Sicht auf die Menschen, die im Unternehmen arbeiten“. Der kontinuierliche Verbesserungsprozess (KVP) ist der Schlüssel, um die Mitarbeitenden zu befähigen: „Wenn sie die Möglichkeit haben, Dinge zu ändern und zu verbessern, werden sie die Prozesse verbessern, wenn es einen Mechanismus dafür gibt. Und diesen optimistischen Humanismus finde ich sehr ansprechend.“ Dieser Mechanismus ist der kontinuierliche Verbesserungsprozess (KVP). Nehmen wir die inspirierenden Worte von Steve Jobs zum Anlass, um den KVP näher zu beleuchten.

Lean Production einfach erklärt

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Kaizen: Philosophie der kleinen Schritte und Ursprung des KVP

Der kontinuierliche Verbesserungsprozess (KVP) wird oft mit Kaizen gleichgesetzt. Das führt zu vielen Missverständnissen. Kaizen ist eine japanische Lebensphilosophie mit langer Tradition. Sie verbindet die japanischen Begriffe „Kai“ (= Veränderung) und „Zen“ (= zum Besseren). Damit wird der Kern von Kaizen deutlich: Veränderung zum Besseren. Diese Denktradition hat zwei Grundannahmen. Zum einen lässt sich alles im Leben mit kleinen Schritten weiter verbessern. Zum anderen ist diese Verbesserung unendlich. Dahinter steckt eine positive Sicht auf die Welt: Sie müssen unzureichende Zustände nicht akzeptieren, sondern können sie fortwährend verbessern. Toyota erkannte das Potenzial dieser Idee in den 1950er Jahren. Sie wurde zur Basis des Toyota Production Systems (TPS). Damit war eine positive Fehler- und Unternehmenskultur verbunden. Dieses Zitat des TPS-Erfinders Taiichi Ohno bringt es auf den Punkt: „Keine Probleme zu haben, ist das größte Problem von allen.“ Das sagt schon viel über den KVP aus.

Taiichi Ohno, der Vater des Toyota Production Systems (TPS)
Taiichi Ohno gilt als der Vater des Toyota Production Systems (TPS). In Form der Lean Production prägen seine Methoden ganze Branchen bis heute (Bild: Toyota).

Die Geschichte und Definition des KVP

1990 erschien das Fachbuch „The Machine That Changed the World: The Story of Lean Production“. Es machte den Westen mit den Methoden des japanischen Automobilherstellers Toyota vertraut. Bekannter ist die Abkürzung „MIT-Studie“. Darin beschreiben die drei Autoren die Methode zur Prozessoptimierung als kontinuierlichen Verbesserungsprozess (KVP). Toyota benutzt diesen Begriff nicht. So können Sie sich den Unterschied von KVP und Kaizen gut merken: Kaizen geht über die Arbeitswelt hinaus und nimmt das ganze Leben in den Blick. Durch den KVP lebt Kaizen heute im Westen als eine Art Kaizen-Philosophie für Unternehmen weiter. Die Methoden der Lean Production finden sich nicht nur in der Industrie. Denken Sie beispielsweise an Lean Management oder Lean Office. Für das Qualitätsmanagement nach DIN EN ISO 9001 ist der KVP ebenfalls wichtig. An dieser Stelle beschränken wir uns auf den KVP in der Lean Production. Gleichzeitig ist es wichtig, sich der Wurzeln der KVP-Methode bewusst zu sein. Das meint Steve Jobs mit „optimistischem Humanismus“: Es geht um persönliche Weiterentwicklung und die Wertschätzung der Mitarbeitenden.

Bei der kontinuierlichen Verbesserung geht es darum, die Produktion ‚schlanker‘ zu gestalten. Das Ziel ist die Senkung der Durchlaufzeiten.

Bei der kontinuierlichen Verbesserung geht es darum, die Produktion „schlanker“ zu gestalten. Das Ziel der Verbesserungen ist die Senkung der Durchlaufzeiten. Ein Durchlauf geht über die Produktion hinaus. So sind die Liegezeiten während der Lagerung oder zwischen verschiedenen Prozessen ein fester Bestandteil. Wenn Sie die Durchlaufzeiten senken, hat das positive Auswirkungen auf die Produktivität. Beides ist eng miteinander verbunden. Der KVP führt mitten ins Zentrum der schlanken Fertigung: „Lean Production ist die Philosophie der kontinuierlichen Verbesserung“, sagt Thomas Hytzki. Er ist Lean-Experte und seit vielen Jahren bei item tätig. Gesenkte Durchlaufzeiten haben viele positive Effekte: „Eine hohe Qualität und niedrige Kosten sowie eine gute Flexibilität ergeben sich daraus in der Regel automatisch.“

Flexibler und effizienter dank Pull-Prinzip

Pull statt Push, Ausrichtung am Kundenbedarf anstelle einer Prognose: Das Pull-Prinzip führt zu einer verbesserten Lieferperformance und Termintreue. Erfahren Sie im kostenfreien Leitfaden, wie Sie mit verschiedenen Pull-Methoden Ihre Prozesse in der Produktion optimieren.
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Rolle der Mitarbeitenden und Betriebsmittel bei der kontinuierlichen Verbesserung

Die Mitarbeitenden befinden sich direkt am Gemba (= „eigentlicher Ort“). Dort findet die Wertschöpfung statt. Dieser Gedanke ist für den KVP entscheidend. Hier kommt Steve Jobs Formulierung von der „enorm optimistischen Sicht“ auf die Mitarbeitenden ins Spiel: Lean Production ermutigt sie, ihre Kompetenzen und ihr Wissen einzubringen. Gleichzeitig benötigen sie die passenden Strukturen. Eine Lean- und KVP-Kultur schafft Freiräume und Chancen zur Entfaltung. So entsteht die Basis für schnelle, kontinuierliche und flexible Verbesserungen. Am besten haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine eigene KVP-Werkstatt. Stellen Sie sich eine Checkliste vor: Es gibt den Prozess, die Strukturen und einen eigenen Raum für den KVP. Was fehlt im Unternehmen noch? Genau: die passenden Komponenten für schlanke Prozesse.

Passen Sie die Betriebsmittel jederzeit an neue Anforderungen und Abläufe an. Das verwendete Aluminium ist deutlich leichter als Stahl. Gleichzeitig bleiben Ihre Konstruktionen dauerhaft stabil.

Unser Lean Production Systembaukasten wurde direkt für die Anforderungen der schlanken Fertigung entwickelt. Mit seinen Komponenten haben Sie die perfekte Basis für Ihren Betriebsmittelbau. Realisieren Sie Lösungen wie Regale und Transportwagen schnell und einfach.  Das Profilrohrsystem D30 steht im Zentrum unseres Lean-Systems. Alle 90-Grad-Verbindungen können Sie alleine durchführen. Eine Person, ein Werkzeug und ein Verbindertyp genügen. Dadurch sparen Sie Montage- und Lagerkosten. Das modulare System und die intuitive Verbindungstechnik vereinfachen die Umsetzung erheblich. Verbindungen lassen sich leicht lösen. So haben Sie die Flexibilität, die Sie für den KVP benötigen: Passen Sie die Betriebsmittel jederzeit an neue Anforderungen und Abläufe an. Damit verbessern Sie die Materialbereitstellung und Produktionsprozesse kontinuierlich. Das verwendete Aluminium ist deutlich leichter als Stahl. Gleichzeitig bleiben Ihre Konstruktionen dauerhaft stabil. Sie möchten gerne Beispiele sehen? Greifen Sie hier auf Musterlösungen zu und lassen Sie sich inspirieren.

Materialbereitstellungsregal auf Basis des Lean Production Systembaukastens
Beispiel für eine item Musterlösung: Das Materialbereitstellungsregal entsteht auf Basis des Lean Production Systembaukastens. Es verfügt über drei geneigte Beschickungsebenen, die nach dem FIFO-Prinzip beladen werden.

3M: Herausforderungen für die kontinuierliche Verbesserung

Der KVP nimmt keine großen Fehler in den Blick. Es geht um kleine Details, bei denen Verbesserungen am Ende Großes bewirken. Die Senkung der Durchlaufzeiten steht beim KVP im Vordergrund. Für hohe Durchlaufzeiten gibt es drei wesentliche Ursachen: Muda (Verschwendung), Mura (Unausgeglichenheit) und Muri (Überlastung). Sie heißen wegen des identischen Anfangsbuchstabens „3M“:

  • Muda: Damit ist eine Tätigkeit gemeint, die nicht zur Wertschöpfung beiträgt. Aus Sicht der Lean Production ist sie „Verschwendung“ und sinnlos. Es sind insgesamt 7 Verschwendungsarten (= 7 Muda) bekannt. Das Spektrum reicht von unnötigen Materialbewegungen bis hin zu Ausschuss und Nacharbeit. Für alle Muda gibt es effektive Gegenmaßnahmen.
  • Mura: Es gibt ein Ungleichgewicht, wenn Ressourcen nicht gleichmäßig verwendet werden. Eine Arbeitsstation wird übermäßig beansprucht, die andere kaum oder gar nicht. Vor der überbeanspruchten Station bilden sich Warteschlangen. Das erhöht die Durchlaufzeiten. Gleichzeitig entsteht durch die gering genutzte Station wenig Wertschöpfung.
  • Muri: Die übermäßige Belastung einer Station kann zur Überlastung führen: Das gilt sowohl für die Mitarbeitenden als auch das Material. Für das Personal führt der Zeitdruck schnell zu physischer und psychischer Belastung. Die Maschinen drohen zu verschleißen, zumal die Produktqualität leiden kann.

Muda steht häufiger im Fokus als Mura und Muri. Kein Wunder, denn das Konzept ist besonders anschaulich. Doch die eigentliche Quelle der Verschwendung ist nicht Muda, sondern Mura. Unausgeglichene Prozesse ziehen weitere negative Folgen nach sich. Unternehmen sollten sich also nicht nur auf Muda konzentrieren.

Umsetzung des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses (KVP) mit dem PDCA-Zyklus

Der PDCA-Zyklus ist für die kontinuierliche Verbesserung zentral. Am Kreislauf sehen Sie die potenziell unendliche Umsetzung des KVP.

Wie lässt sich der KVP konkret in Gang bringen? Zu den anschaulichsten KVP-Beispielen gehört der PDCA-Zyklus. Damit haben Sie eine praktische Methode für die Umsetzung des KVP zur Hand. Wichtig: Lean Production basiert auf dem Zusammenspiel verschiedener Methoden. So werden Ziele mithilfe von Wertstromanalyse und Wertstromdesign definiert. Erst dann kommt der PDCA-Zyklus ins Spiel. Er verdankt seinen Namen den Anfangsbuchstaben seiner vier Schritte: „Plan“, „Do“, „Check“ und „Act“. Definieren Sie pro PDCA-Zyklus nur eine Maßnahme. Der Ablauf und die Schritte sind bei PDCA immer gleich:

 

Plan:
Beobachten Sie die Prozesse und den Ist-Zustand vor Ort. Es ist entscheidend, dass Sie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter direkt ansprechen. Identifizieren Sie verbesserungswürdige Prozesse und entwickeln Sie einen Plan. Er soll die kontinuierliche Verbesserung starten. Sammeln Sie Zahlen, Daten und Fakten. Das ist die Basis, um die Maßnahme zur Erreichung des Zielzustands zu definieren.

Do:
Bei PDCA geht es darum, im kleinen Rahmen Dinge auszuprobieren. Setzen Sie Ihre Idee in einem praktischen Experiment um. Nur eine Maßnahme wird getestet: Sie können Ursache und Wirkung also gut nachvollziehen. Falls etwas nicht funktioniert, hat das keine großen Auswirkungen. Darin besteht der Vorteil solcher kleinen Experimente.

Check:
Jetzt ist die Auswertung an der Reihe. Analysieren Sie alle durchgeführten Maßnahmen: Was war erfolgreich, was nicht? Was waren die Gründe für den Erfolg oder Misserfolg? Ist eine bestimmte Strategie im ganzen Unternehmen denkbar? Erst danach sollten Sie das große Ganze betrachten.

Act:
Jetzt können Sie größere Maßnahmen umsetzen. Dokumentieren und überprüfen Sie diese. Workshops oder die Anschaffung einer neuen Ausstattung bieten sich ebenfalls an. Waren Ihre Maßnahmen erfolgreich? Standardisieren Sie diese. Ansonsten beginnt der PDCA-Prozess von vorn.

PDCA zeigt anschaulich, was den KVP ausmacht. Sie können die Worte von Steve Jobs zur Wissenschaftlichkeit der Methode direkt darauf beziehen. Es gibt eine Theorie für die Maßnahmen, die detailliert beschrieben und hinterfragt werden. Lassen wir ihn zum Schluss selbst zu Wort kommen. So schließt sich im Sinne des KVP der Kreis:

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